Köln | Starker Beginn von „PussyTerror TV“: Anke Engelke und Carolin Kebekus in der Badewanne, bevor es in der Kölner Halle Tor 2 ans Eingemachte ging. Am gestrigen Abend feierte um 21:45 Uhr Carolin Kebekus mit ihrer neuen Show „PussyTerror TV“ Premiere im regionalen Programm des WDR. Der Sender spricht mit 1,2 Millionen Zuschauern von einem „erfolgreichen Auftakt“.

Kebekus versprach zu Beginn der Sendung nichts abzulecken und spielte damit auf eine Verstümmelung ihrer Satire Show „Kebekus!“ für Einsfestival durch den WDR an. Der hatte 2013 die Sendung, die nur ein einziges Mal lief zensiert. Grund war damals ein Video in dem Kebekus als Nonne verkleidet rappte: „Bei Gott geht der Punk ab, weil nur er den Funk hat; Jesus ist der Shit und wer das nicht glaubt, der kackt ab.“ Im Rahmen des Videos leckte Nonne Kebekus auch an einem Kruzifix. Das Video, so der Sender damals, ließe sich nicht mit dem § 5 des WDR Gesetzes vereinbaren, der festschreibe, die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten.

Jetzt also ein neues Tete a tete zwischen Kebekus und dem WDR, allerdings mit einem anderen Produzententeam. War 2013 noch die Bildundtonfabrik zuständig, die damals auch Charlotte Roche und Jan Böhmermann produzierten, ist es heute Brainpool. Ganz ohne Kirche ging es natürlich auch bei „PussyTerror TV“ nicht, aber die Passage über das neue Fanzine für Papst Franziskus und die Kebekus Gestaltungskritik, dass das Fanzine sie an „Frau im Spiegel“ erinnere, war doch eher harmlos. Da konnte auch WDR-Unterhaltungschef Siegmund Grewenig freudig schriftlich verkünden lassen: „Carolin Kebekus hat eine hervorragende Show geboten, voller Energie, Witz und Haltung. Wir sind sehr froh und stolz, dass wir sie mit dieser Sendung für den WDR gewinnen konnten.“

Grünkohl bei Mc Donalds, „Fifty Shades of Grey“, dessen Hauptdarsteller Jamie Dornan zur Pussy des Monats gewählt wurde, kritische Töne zur Gleichbehandlung der Geschlechter bei der Gehaltszahlung und musikalische Einlagen gemeinsam mit Klaas Heufer-Umlauf rundeten die insgesamt gelungene Show ab.

Autor: Andi Goral