Köln | Zum elften Mal vergab die Film- und Medienstiftung NRW heute das Gerd Ruge Stipendium für junge Dokumentarfilmer. Auch zwei Kölnerinnen können sich über eine finanzielle Förderung freuen.

„2012 war ein Jahrgang mit außerordentlich starken Projektvorschlägen“, so Petra Müller, Jury-Mitglied und Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung. Aus 59 eingereichten Anträgen wählte die Jury unter dem Vorsitz von Gerd Ruge letztlich vier Projekte für das Stipendium aus. So erhält Carmen Losmann aus Köln für „Hypo Real“ ein Stipendium über 30.000 Euro. In ihrem Film  analysiert die Absolventin der Kunsthochschule für Medien Köln das Geldsystem vor dem Hintergrund der Finanzkrise. Daneben durfte sich eine weitere Kölnerin über ein Stipendium freuen: Die Autorin Gesa Hollerbach bekommt eine Förderung von 20.000 Euro für „Wir sind das Dorf“. In ihrem Projekt beschreibt sie den  Kampf von Tausenden von Dörfern und Gemeinden ums Überleben. Dabei wirft sie die Frage auf, wer die Verantwortung übernimmt, wenn der Staat nicht mehr in der Lage ist, gleiche Lebensbedingungen für alle zu garantieren.

Darüber hinaus wurden folgende Stipendien vergeben: „The New Normal“ von Thorsten Trimpop, Berlin wurde mit 30.000 Euro ausgezeichnet. Weitere 20.000 Euro erhielt „Fighter“ der Berliner Autorin Susanne Binninger. Mit dem Gerd Ruge Stipendium will die Film- und Medienstiftung NRW jungen Filmemachern die Möglichkeit geben, ihre Ideen für anspruchsvolle Kino-Dokumentarfilme zu entwickeln. Nach der Zusage haben die Stipendiaten 18 Monate Zeit, ein Dokumentarfilmprojekt für das Kino zu entwickeln. Das mit bis zu 100.000 Euro dotierte Stipendium ist die höchste Förderung, die in Deutschland für die Vorbereitung und Entwicklung von Dokumentarfilmen vergeben wird.

Autor: cs | Foto: Deklofenak/ fotolia
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