Köln | aktualisiert | Zum zweiten Mal fand im Vorfeld der Verleihung des Kinoprogrammpreises 2012 der „Kinokongress“ der Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen statt. Am heutigen 13. November kamen Kinobetreiber und Vertreter aus Produktion und Verleih im Parksaal der Kölner Rheinterrassen zusammen, um sich über aktuelle Themen in Film und Kino auszutauschen. Die Schwerpunkte der diesjährigen Veranstaltung lagen dabei auf den Technischen Neuerungen für Filmemacher und Kinobetreiber sowie wirtschaftliche Faktoren, die zum Erfolg eines neuen Films beitragen können.

 „Die gute Resonanz auf den Kinokongress 2011 hat uns bestärkt, im Vorfeld der Preisverleihung wieder einen konzentrierten Tag für Kinobetreiber, Verleiher und Produzenten anzubieten“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Filmstiftung NRW, die den Kongress heute Vormittag eröffnete. „Wir hoffen sehr, dass wir mit unserem Programm Anregung für einen spannenden Austausch von Referenten und Besuchern liefern“.

Zum Auftakt stellte Michel Clement vom Institut für Marketing und Medien der Universität Hamburg die Ergebnisse seiner aktuellen Analyse zu „Erfolgsfaktoren für Spielfilme im Kino“ vor. Zusammen mit einem Wissenschaftsteam entwickelte Clement ein Verfahren, mit dem sich der künftige Erfolg eines neuen Kinofilms auf dem deutschen Markt besser einschätzen lassen soll.

Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion zur Frage „Was bedeutet Erfolg im Kino?“ mit Stefan Arndt (Geschäftsführer X Filme Creative Pool, Berlin), Bettina Brokemper (Produzentin Heimatfilm, Köln) Benjamin Herrmann (Geschäftsführer Majestic Filmverleih) und Paul Steinschulte (General Manager Universal Pictures International Germany) unter der Moderation von Ute Soldierer statt.

Am Nachmittag ging es um den „digitalen Alltag“ im Kino. Mustafa El Mesaoudi (Atlantis Mönchengladbach, Grevenbroicher Lichtspielhaus, Lichtblick Cinema Wuppertal), Thomas Behm (Cinema Filmtheater, Münster) und Margarete Papenhoff (Rosslenbroich Film-Theater, Weltspiegel-Theater, Kinocenter Ratingen, Moonshine Movies Open Air, Mettmann) berichteten über die Herausforderungen zwischen technischer Erneuerung und neuen Programmiermöglichkeiten und diskutierten darüber im Anschluss mit Mychael Berg (ehem. Sales Director 20th Century Fox, Frankfurt) und Björn Hoffmann (Leiter Verkauf und Marketing Pandora Filmverleih, Aschaffenburg).

Der Frage „Digitale Partnerschaft: Kinobetreiber und Filmverleih auf neuen Wegen?“ versuchten Johannes Klingsporn (Geschäftsführer VdF – Verband der Filmverleiher, Berlin) und Christian Bräuer (Vorstand AG KINO, Berlin) nachzugehen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Gespräch mit Regisseur Tom Tykwer und Produzent Stefan Arndt über ihre internationale Koproduktion „Cloud Atlas“. Der Film wurde im Vorfeld in einer exklusiven Preview am Montagabend im Cinedom gezeigt und startet offiziell am Donnerstag in den deutschen Kinos.

Am Abend vergab die Film- und Medienstiftung NRW ihre diesjährigen Kinoprogrammpreise im Kölner Theater am Tanzbrunnen an Kinobetreiber aus Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Verleihung der Kinoprogrammpreise erhielt Steffen Kuchenreuther den mit 20.000 Euro dotierten Herbert Strate-Preis, den die Film- und Medienstiftung NRW und der HDF Kino e.V. gemeinsam vergeben. Kuchenreuther wurde für seine Verdienste für Kino und Film geehrt. Zahlreiche prominente Gäste wohnten der Veranstaltung bei: Daniel Brühl („Rush“) und Jasmin Schwiers („Kleine Morde“) und Regisseur Hans-Christian Schmid (Was bleibt“), ebendso wie Jürgen Rißmann („Zwei Leben“), Regisseurin Isabel Kleefeld („Ruhm“), Moderatorin Katrin Bauerfeind, Schauspielerin Sabine Postel („Tatort“), Universal Pictures-Chef Paul Steinschulte, die Schauspielerinnen Gruschenka Stevens und Luise Risch („Pommes Essen“) und andere.

Autor: dd
Foto: Prof. Dr. Michel Clement, Bettina Brokemper, Ute Soldierer,  Paul Steinschulte, Benjamin Herrmann und Stefan Arndt (vlnr.) während der Diskussionsrunde zum Thema „Was bedeutet Erfolg im Kino?“