Kunst

Ein Künstler geht auf die Reise
Brühl | Der gebürtige Leipziger Max Beckmann gilt als der große deutsche Maler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war der Maler, der in einer hohen Qualität existenzielle Themen in seinem Schaffen umgesetzt hat. Das grafische Werk des Künstlers ist dagegen weit weniger bekannt, obwohl es eine Phase seines Lebens ganz maßgeblich bestimmt hat. Diesem widmet sich eine große Sonderausstellung unter dem Titel „Day and Dream. Eine Reise von Berlin nach New York“, die ab Sonntag im Max-Ernst-Museum in Brühl zu sehen ist. Dort werden insgesamt 141 Arbeiten Beckmanns gezeigt – neben den Zeichnungen und Radierungen gibt es auch sechs Gemälde mit Landschaften und Porträts sowie eine seiner seltenen Bronzeplastiken zu sehen, in der sich der Künstler selbst porträtiert hat.

Köln | Sein Glasfenster im Kölner Dom ist weltberühmt, nun hat der Kölner Kunst-Star ein weiteres Kirchenfenster-Projekt realisiert: Im saarländischen Kloster Tholey, das als ältestes Kloster Deutschlands gilt, werden in dieser Woche Gerhard Richters neue Chorfenster für die gotische Abteikirche der Öffentlichkeit vorgestellt.

Tänzer füllen leeren Raum im Museum mit ihren Körpern
Köln | An ihre erste Begegnung mit dem Kolumba-Museum in Köln kann sich die belgische Tänzerin und Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker noch gut erinnern: „Ich habe das Gebäude gesehen und es wirklich geliebt. Darauf habe ich noch weitere Bauwerke des Architekten Peter Zumthor besucht. In diesem Museum einmal etwas machen zu können, stand ganz weit oben in meiner Prioritätenliste.“ Begeistert ist De Keersmaeker vor allem vom Zusammenspiel der historischen und der modernen Gebäudeteile, von der Geschichte der Zerstörung und vom Wiederaufbau. „Es ist wirklich ein Vergnügen, hier die Details des Gebäudes zu erkunden – die Materialien, die Linien und das natürlich einfallende Licht.“ Das Gebäude habe verschiedene Aspekte vom Gefängnis bis zur Kathedrale und dem Ort des Nachdenkens.
Hannover | Der Cartoonist Uli Stein ist tot. Der Künstler sei im Alter von 73 Jahren vor einer Woche in seinem Haus bei Hannover gestorben, bestätigte seine Stiftung für Tiere in Not am Freitag der dts Nachrichtenagentur.
Köln | In diesem Jahr gibt es keine Museumsnacht, also der Abend an dem die Kölner Museen lange geöffnet sind. Stattdessen wird es eine „Museumsnacht on tour“ geben. So soll sie ablaufen.

Kunst wird durch die Betrachtung neu geschöpft
Köln | Der amerikanische Philosoph John Dewey (1859-1952) hatte nicht nur großen Einfluss auf pädagogische Konzepte in US-Schulen, sondern auch weltweit im Bereich der Kunsterziehung und -vermittlung, was bis heute auch in vielen Kunsthochschulen noch erkennbar ist. Seine Grundthesen waren, dass das Lernen vom Kind ausgehen und dass dieses selbstbestimmt lernen soll. Wissen soll selbstständig erarbeitet und nicht nur reproduziert werden. Das soll Menschen dazu befähigen, aktiver Teil einer Demokratie zu sein.
Köln | Vom 25. September bis 10. Januar 2021 zeigt das Käthe Kollwitz Museum Grafik aus einer lang vergangenen Epoche in Paris dem Art Déco. Die Sammlung der rund 100 Druckgrafiken ist entliehen aus dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

Köln | Paola Malavassi, langjährige Assistentin von Kasper König in seiner Zeit als Direktor des Museum Ludwig in Köln, macht Karriere. Die 1978 geborene Kunsthistorikerin wird Gründungsdirektorin des neu entstehenden Museum Minsk für Kunst der DDR in Potsdam. Zuletzt leitete Malavassi die Berliner Niederlassung der Julia Stoschek Collection (Düsseldorf).

Eine kleine Schnecke als Mahnmal des Artensterbens
Köln | „Lonely George“ war der Name eines besonderen Tieres – einer hawaiianischen Baumschnecke, die Anfang vergangenen Jahres nach langer Gefangenschaft gestorben war. Sie galt als letzte ihrer Art – lange hatten die Forscher noch versucht, ein passendes Weibchen aufzutreiben. Doch das war in den 14 Jahren, in denen George im Fokus der Wissenschaft stand, nicht gelungen. Jetzt ist die einsame Schnecke zurückgekehrt. Im Kölner Skulpturenpark ist sie als lebensgroße Bronze, die am Stamm eines Baumes klebt, zu sehen. Wer George entdecken möchte, muss allerdings sehr genau hinsehen – das kleine Tier befindet sich etwa Kirchererbsen-groß und farblich gut getarnt in gut zwei Meter an der Baumrinde.
Köln | Die Ausstellung "Andy Warhol Now" sollte eigentlich im Museum Ludwig ab dem 10. Oktober gezeigt werden. Die Gemeinschaftsausstellung mit der Tate Modern startet jetzt am 12. Dezember.

Kunst
Kennen Sie Neviges?
Ein Beton-Dom als Architektur-Ikone
Es ist der zweitgrößte Kirchenbau im Erzbistum Köln: Der Mariendom in Neviges. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt widmet der Beton-Kathedrale des Kölner Architekten Gottfried Böhm eine eigene Ausstellung. Auch eine Hommage aus Anlass des 100. Geburtstags. Christoph Mohr befragte DAM-Direktor Peter Cachola Schmal und den Kurator Oliver Elser zu Architektur, Beton, Kirchen und den großen Kölner Architekten.

Edle Stücke von der Fernsehlegende Alfred Biolek
Köln | Wer den Meister der Fernsehunterhaltung und der Talkshowkultur kennt, weiß, dass dieser immer großen Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild gelegt hat. Schicke Westen und edle Krawatten gehörten in Alfred Bioleks 40-jähriger TV-Karriere zu seinen Markenzeichen. Auch jetzt kurz vor seinem 86. Geburtstag ist dem Kölner die Mode wichtig – gut erkennbar am Mundschutz der genau auf das Sakko abgestimmt ist, als Biolek gestern das Kölner Museum für angewandte Kunst (Makk) betritt.

Wenn die Kunst auf große Bienenvölker trifft
Köln | Die Beute ist ein Bienenkasten und die Bienen sind ein Wirtschaftsvolk, das Honig produziert. Der Düsseldorfer Künstler Clemens Botho Goldbach hat für die Beute ein kleines tempel- oder kapellenartiges Heiligtum geschaffen, das gelb in der Sonne glänzt und das im Garten von Ursula und Peter Rohde in Sürth ein echter Hingucker ist. Der Bienenkasten selbst steht auf einem Sockel, auf dem ein Motiv des 200-Euro-Scheins zu erkennen ist. „Seit 2012 setze ich mich mit den Architekturmotiven der Euroscheine auseinander. Auf dem 200-Euro-Schein ist die Epoche der Industrie- und Eisenarchitektur zu sehen. Das passt gut zu meiner 'Systembeute 200 für ein Wirtschaftsvolk'“, erklärt Goldbach den Gedanken zum Titel seines Werks.

In seinen Kunstwerken wird das Mittelalter wieder lebendig
Köln | Wer auf die dreidimensionalen Reliefs des Georgsaltars aus Kalkar blickt, hat das Gefühl, dass das Geschehen um die Superhelden des Mittelalters lebendig wird. Stolze Ritter kämpfen dort gegen gefährliche Drachen und beweisen ihren großen Mut. Geschaffen hat diese außergewöhnliche und ausdrucksstarke Bilderwelt Arnt der Bilderschneider, der zwischen 1460 und 1491 am Niederrhein in seinen zwei Werkstätten in Kalkar und im niederländischen Zwolle als Künstler gewirkt und eine Bildschnitzschule begründet hat.

Wenn die große Liebe an den Abgrund gerät
Köln | Wer die Radierungen Max Klingers und die Grafiken Edvard Munchs betrachtet, würde auf den ersten Blick vermuten, dass diese beiden Künstler aus komplett unterschiedlichen Epochen stammen. Doch beide sind beim Alter gerade einmal sieben Jahre auseinander. Während der in Leipzig geborene Klinger für den Naturalismus des 19. Jahrhunderts steht, den er mit einer modernen Erzählweise vereint, wird der Norweger Munch mit dem Durchbruch der Moderne verbunden.