Köln | aktualisiert | 50 alte Litfaßsäulen in Köln sollen abgerissen werden. Dagegen hat nun die Art Initiatives Cologne eine Petition gestartet. Die Künstler wollen die Säulen als öffentlichen Kunstraum erhalten und haben sie bereits für Plakataktionen genutzt. Erste Kunstsäulen sollen bereits nicht mehr stehen.

In Köln gibt es derzeit rund 50 alte Litfaßsäulen, die nicht Gegenstand des aktuellen Werbenutzungsvertrages mit Ströer sind. Diese wurden seit dem Herbst 2015 fünf Mal für Plakataktionen von Kölner Künstlern genutzt – etwa im Rahmen des Projektes „Kunst an Kölner Litfaßsäulen“ in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln, der Ströer Gruppe und der Stadt Köln. Nun will Ströer, welche die Säulen besitzt, die Litfaßsäulen abreißen. Erste Säulen sollen bereits nicht mehr stehen. Die Art Initiatves Cologne will den Abriss verhindern und hat dazu eine Petition im Internet gestartet. 323 Menschen (Stand 22.12.2016) haben diese bislang unterzeichnet. Die Künstler appellieren in ihrer Petition an das Unternehmen Ströer, die Litfaßsäulen stehen zu lassen. Dem Unternehmen würden keine Kosten durch den Erhalt entstehen, erklären die Künstler. Das Geld für den Abriss solle sich das Unternehmen sparen. Zudem haben die Künstler Kontakt zu der Stadtverwaltung aufgenommen. Das Kulturamt habe eine finanzielle Unterstützung für den Erhalt der Kunstsäulen signalisiert.

Im November 2016 gab es zu diesem Thema einen Dringlichkeitsantrag in der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Die Politik in Ehrenfeld sprach sich für deren Erhalt aus. Die Säulen sollen langfristig als Kunstsäulen im öffentlichen Raum genutzt werden, heißt es in einem Beschluss der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Die Ehrenfelder Politik forderte darin zugleich Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf, sich mit dem Unternehmen Ströer in Verbindung zu setzen, um den Abriss zu stoppen. Report-K hat heute die Kölner Stadtverwaltung und das Unternehmen Ströer um eine Stellungnahme zu dem aktuellen Stand gebeten. Sobald der Redaktion Antworten vorliegen, werden diese im Artikel ergänzt.

Politik nimmt Stellung

FDP Köln: tragfähiges Betriebs- und Kostenmodel nötig

„Wir sollten nicht alle Säulen erhalten, weil es im neuen Werbevertrag ja auch um eine Reduktion der Stadtmöblierung ging. Aber die Hälfte an besonders günstigen Punkten sollten für kulturelle Zwecke erhalten werden. Wir setzen uns seit Jahren für ein verbessertes Kulturmarketing ein, und dann sollten wir wenigstens diese Chance nutzen. Wir brauchen jetzt ein tragfähiges Betriebs und Kostenmodell und dann sollte eine gute Lösung zwischen Stadt und der Ströer AG doch möglich sein. Wir wollen das gerne unterstützen“, so Lorenz Deutsch, Mitglied im Kulturausschuss und stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Köln.

Autor: Cornelia Ott | Foto: Damian Zimmermann
Foto: Kunstsäule am Lenauplatz in Köln-Neuehrenfeld