Köln | Ein so genanntes Tafelbild der Kölner Schutzpatronin, der Heiligen Ursula, ist ab sofort im Mittelaltermusum der Stadt, dem Museum Schnütgen, zu sehen. Ein privater Sammler hat es dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Das großformatige Tafelbild stammt wahrscheinlich aus dem späten 15. Jahrhundert und ist bisher weitgehend unerforscht. Das Kunstwerk soll unter anderem im Wohnhaus des früheren Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer gestanden haben. Nach seinem Tod im Jahr 1967 wechselte es den Besitzer. Nun stellte es der aktuelle Eigentümer dem Museum für zwei Jahre als Leihgabe zur Verfügung.

Die Heilige zeigt sich in dem Bild in prachtvollem Brokatgewand auf einem erhöhten Thron mit Baldachin. Schützend hat sie ihren weiten Mantel, der von zwei Engeln zusätzlich gehalten wird, um die elftausend Jungfrauen ausgebreitet, die sich zu ihren Füßen versammelt haben. Bekanntlich begleitete die große Jungfrauenschar die britannische Königstochter auf ihrer Pilgerreise nach Rom. Die Rückreise per Schiff führte sie über Köln, wo sie allesamt ihr Martyrium erlitten und von den Hunnen getötet wurden.

In der Museumskirche kann das Bild der heiligen Ursula, die als Heilige und Stadtpatronin eine Brücke zwischen kirchlichem und weltlichem Bereich schlägt, in unmittelbarer Nähe zu den Propheten aus dem Historischen Rathaus und der Skulpturengruppe vom Dreikönienpförtchen betrachtet werden.

Das Museum Schnütgen, Cäcilienstraße 29-33, Köln-Innenstadt, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags von 10 bis 20 Uhr. Montags bleibt es geschlossen.

Autor: bfl
Foto: Dieses Tafelbild aus privatem Besitz ist ab sofort als Leihgabe im Kölner Mittelaltermuseum zu sehen.  Bild: Museum Schnütgen