Köln | aktualisiert | Das Kölnische Stadtmuseum zeigt anlässlich des 50. Jahrestags des Kennedy-Besuchs in seiner stetig wechselnden Kubus-Ausstellung im Obergeschoss unter dem Titel „Als die Welt nach Köln kam – Hohe Gäste in der Domstadt“ Fotos, die große Staatsbesuche in Köln dokumentieren. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2013 zu sehen.

Hier ein paar Eindrücke von der heute eröffneten Ausstellung. >>

Zeitlicher Rahmen für die Zusammenstellung der Bilder war dabei die Wirkungszeit Konrad Adenauers, einmal im Amt des Kölner Oberbürgermeisters vor dem Zweiten Weltkrieg sowie als erster deutscher Bundeskanzler nach dem Krieg. Zu sehen gibt es neben Fotos von Staatsbesuchen etwa von US-Präsidenten wie John F. Kennedy und Dwight D. Eisenhower oder dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle auch Bilder vom Besuch des damaligen Reichspräsidenten Hindenburg 1926 zum Ende der Rheinland-Besetzung oder von Bundespräsident Theodor Heuss anlässlich der Einweihung des Kölner Ratssaals.

Konrad Adenauer hatte 1949 erreicht, dass Bonn Bundeshauptstadt wurde. Dies hatte ebenfalls zur Folge, dass die Großen der Welt, die am Flughafen Köln/Bonn landeten, auch gerne die große Nachbarstadt Köln besuchten. Der äthiopische Kaiser Haile Selassi war 1954 das erste ausländische Staatsoberhaupt, das der Bundesrepublik einen offiziellen Besuch abstattete. Ein Abstecher zum Kölner Dom gehörte selbstverständlich dazu. 1962 sprach Charles de Gaulle, im Juni 1963 John F. Kennedy vor einer großen Menschenmenge auf dem Rathausplatz vor dem Spanischen Bau. Auch Queen Elizabeth und Prinz Philip beehrten die Stadt. Fotografen des Kölner Verkehrsamtes hielten den hohen Besuch auf beeindruckenden Bildern fest.

Nach Rückzug Konrad Andenauers aus der Politik ging auch die Ära der großen Staatsbesuche in Köln zu Ende. Es versammelten sich noch zweimal zahlreiche Staatsoberhäupter in Köln – bei den Trauerfeierlichkeiten im Dom anlässlich des Todes von Adenauer 1967 und von Heinrich Lübke 1972. Ein Bild der Ausstellung zeigt den Trauerzug mit Adenauers Sarg zum Kölner Dom, der nach der Zeremonie mit einem Schnellboot der Marine in seinen Wohnort Rhöndorf überführt wurde, wo die Beisetzung stattfand. Bilder vom G-8-Gipfel 1999 in Köln, die Mächtigen der Welt mit US-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Dionysos-Mosaik tafelten, sind nicht Teil der Ausstellung.

Im Kubus zu sehen ist außerdem das Gastgeschenk Präsident Kennedys – ein handgeschriebener Brief von Carl Schurz: In Liblar geboren, in Köln aufgewachsen und zur Schule gegangen, an der 48er Revolution in Bonn und Baden beteiligt, emigrierte er in die USA, wo er im Sezessionskrieg für die Abschaffung der Sklaverei kämpfte und 1877 US-Innenminister wurde.

Darüber hinaus besitzt das Stadtmuseum seit heute ein weiteres neues Exponat im Erdgeschoss: Das Rednerpult, das für Kennedys Rede vor dem Kölner Rathaus gefertigt wurde, ist ab sofort Teil der Dauerausstellung und weist mit einem Kennedy-Plakat auf die Kubus-Ausstellung im Obergeschoß hin. Die im Kubus gezeigtne Bilder stammen aus dem fotografischen Archiv des Stadtmuseums. Ausgewählt und zusammengestellt wurden sie von Kuratorin Rita Wagner.

Autor: dd
Foto: Mario Kramp, Direktor des Stadtmuseums mit dem neuen Exponat der Dauerausstellung: das Rednerpult für Kennedys Rede in Köln.