Pop Art-Künstler Claes Oldenburg schenkt „Mouse Museums“

Köln | Das Museum Ludwig, das die größte Sammlung US-amerikanischer Pop Art außerhalb der USA beherbergt, darf sich über ein Geschenk aus Amerika freuen. Der US-amerikanische Pop Art-Künstler Claes Oldenburg (92), schenkt dem Museum ein Mäusemuseum.

Bei dem Werkensemble „Mouse Museum – Continued (I) und (II) aus dem Jahr 2016 handelt es sich um zwei Holzregale mit 81 Objekten. Es ist, wie der Titel naheliegt, die Fortführung der Arbeit „Mouse Museum“ aus den Jahren 1965/1977.

Mitte der 1960er Jahre begann Claes Oldenburg eine Ansammlung von teils kuriosen Alltagsgegenständen, Comicfiguren, Souvenirs, sowie Modellen von eigenen Arbeiten in seinem New Yorker Atelier zu präsentieren. 1972 auf der documenta 5 hat er dieses „Mouse Museum“ erstmals baulich umgesetzt. Die Betrachtenden können sich in eine Maus hineinversetzen und so die kleinen Gegenstände als riesig ansehen, wie Skulpturen oder Monumente. Oldenburg selbst hat das „Mouse Museum“ mit der Spielzeugsammlung eines Kindes verglichen, das Dinge hortet, die zu gegebener Zeit nützlich erscheinen und eine Modellsituation von Welt darstellen.

Claes Oldenburg, 1929 in Stockholm geboren, gehört neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den bedeutendsten Vertretern der US-amerikanischen Pop Art. Der in New York lebende Künstler war Teilnehmer der documenta 7 (1982) in Kassel, wo er mit einer über 10 Meter hohen Spitzhacke einen Hingucker schuf. In Münster liegen in den Aasee-Wiesen noch heute drei riesige weiße Kugeln, „Giant Pool Balls“, aus der ersten, von dem späteren Museum Ludwig-Direktor Kasper König 1977 begründeten Open Air-Ausstellung Skulptur Projekte.

Die meisten Kölner dürften eine weitere Arbeit des US-Künstlers kennen, auch wenn sie nicht immer wissen, dass sie von Claes Oldenburg stammt. Seit 2001 ist die 10 Meter hohe umgedrehte „Eistüte“ an einer Dachecke der Neumarkt-Galerie zu sehen.

Auch im Museum Ludwig ist Claes Oldenburg kein Unbekannter. „Mouse Museum“ wurde 1979 von Peter Ludwig erworben und befindet sich heute im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (mumok) in Wien. In Köln war das „Mouse Museum“ einige Male als Leihgabe zu sehen, in der Ausstellung „Ludwig Goes Pop“ (2014/15), davor in der großen Claes Oldenburg-Überblicksausstellung im Jahr 2012, die Arbeiten von den späten 1950er bis in die Mitte der 1970er Jahre vereinte.

Autor: Von Christoph Mohr