Köln | Vom 6. bis 10. Juni findet im Museum für Ostasiatische Kunst Köln das diesjährige Symposium der Internationalen Netsuke Vereinigung statt. Aus diesem Anlass zeigt das Museum in seiner Japan Galerie ausgewählte Netsuke und Sagemono aus Museums- und Privatbesitz. Zu den Leihgebern zählen Sammler aus Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Da der Kimono, das traditionelle japanische Gewand, keine Taschen hat, kamen ab dem 17. Jahrhundert Sagemono („Hängesachen“) in Mode, die zur Aufbewahrung persönlicher Utensilien wie zum Beispiel Medizin, Tabak und Pfeife, Geld, Namensstempel und Stempelfarbe Verwendung fanden. Über eine Schnur sollen die Sagemono mit einem Netsuke aus geschnitztem Wurzelholz, Elfenbein, Wal- oder Walrosszahn, Horn oder Holz verbunden worden sein. Bei der Aufhängung am Gürtel diente das Netsuke als Gegengewicht und sorgte dafür, dass das Sagemono in Position gehalten wurde. Das Schnitzen von Netsuke sollen sich zu einer eigenen Kunstform entwickelt haben, entsprechend tragen viele Netsuke daher eine Künstlersignatur. Die Miniaturkunstwerke stellen oftmals populäre Glückssymbole oder die Tiere des Tierkreises, aber auch erotische Motive dar.

Museum für Ostasiatische Kunst schließt sanierungsbedingt ab dem 13. Juni

Nach der sanierungsbedingten Schließung des Museums ab 13. Juni ist die Netsuke-Ausstellung vom 1. September bis zum 27. Oktober wieder für das Publikum zugänglich. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog von Alain Ducros in deutscher und englischer Sprache.

Autor: ib