Köln | Großer Bahnhof bei der Plan 12 Eröffnung in der DQE-Halle in der Ehrenfelder Heliosstraße. Begeistert zeigten sich die Eröffnungsgäste, darunter viel Lokal- und Landespolitik, von der Landschaft die in der Halle aufgebaut waren und vom Projekt „Fahrradi“ des östereichischen Interventionskünstler Johannes Langeder.

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Nach den Reden stellte sich das Projekt Fahrradi“ vor, inklusive Enthüllung eines legendären rote Renners auf Liegeradbasis mit einer Hupe als Trompete. Der „Fahrradi“ ist in Leichtbauweise aus handelsüblichen Kabelkanalplastikrohren gefertigt. Seine Antriebstechnik basiert auf der klassischen Liegeradtechnik, die es aber vermag die Flügeltüren zum Schwingen wie ein Schmetterling zu bringen. Das Premierenpublikum der Plan 12 zeigte sich restlos begeistert, als Johannes Langeder mit dem „Fahrradi“ auf die Heliosstraße fuhr. Eine BMW Fahrerin, die aufgrund des Rummels anhalten musste, konnte ihr Staunen nicht verbergen.

Langeder hat sich in Österreich schon eine Verfolgungsjagd bei 3-5 km/h mit der österreichischen Polizei geliefert, die ihn mit Blaulicht und Martinshorn verfolgte. In Österreich darf der „Fahrradi FEX“ auf der Straße gefahren werden, denn Fahrräder mit Überbreite dürfen dort den Radweg nicht nutzen. Langeder kam bei einer Recherche für ein Projekt als Beitrag zur Kulturhauptstadt Wien auf die Idee. Denn damals plante er einen Elefanten mit Fahrradantrieb und fand das Kuriosum in der österreichischen Straßenverkehrsordnung.

Der Wagen aus Plastikrohren, Liegeradtechnik und mit einem raffiniert geklebten Klebeband-Chassis hat einen Wert von zwei Millionen Euro, so der Konstrukteur und Erfinder. Diesen Preis habe nicht er selbst festgelegt, sondern das britische Boulevardblatt „The Sun“. Jetzt gehe er nicht mehr mit dem Preis herunter, erklärt Langeder. Wunderbar auch dass der Rassehengst durch einen schwarzen Rassehasen im bekannten Logo ersetzt wurde. Überhaupt auch die Präsentation sprühte vor kreativen Ideen. Neben dem „Fahrradi FEX“ hat Langeder auch den „Ferdinand GT3 RS“ entwickelt. Untertitel: „The World´s slowest Porsche“.

Das Langeder seinen „Fahrradi FEX“ ausgerechnet in der DQE Halle präsentiert, ist auch eine kleine historische Reminiszenz. Denn dort wurden, bevor dort die reine Kunst und Design einzogen, die roten Renner mit Auspuff und der Not an einer Tankstelle Halt zu machen, einst repariert.

Für Sabine Voggenreiter ist die Plan 12, die erste Plan im zweijährigen Turnus. Befürchtungen, dass der neue Rhythmus zu Schwierigkeiten führt, hätten sich nicht bestätigt. Vor allem das Zwischenformat der Plan Prolog habe hier positiv gewirkt, so Voggenreiter. Der Prolog habe als einfacheres Format wieder für ein Stück kreative Freiheit gesorgt und die Vorbereitungszeit sei intensiver gewesen.

Das Programm und einzelne Programmpunkte zur Plan 12 finden sie hier bei report-k.de

Autor: ag
Foto: Der „Fahrradi FEX“ bei seiner Ausfahrt auf die Heliosstraße