Köln | Seit Jahren wird das Areal am Gleisdreieck Ehrenfeld kaum genutzt und befindet sich in einem schlechten Zustand – Dabei sind bezahlbare Wohnflächen in Köln wertvoll. Aus der Idee erwachsen, ein neues und junges Viertel an dieser Stelle entstehen zu lassen, hat sich das Architekturbüro Bergblau der Planung angenommen. Aus der Idee wurde eine Vision – „Die Vision 2020 am Gleisdreieck“. Die Werbeagentur Raguse Scheer hat die Vision nun erstmalig für den Besucher in Szene gesetzt und so können sich Interessierte im Rahmen von „Plan 12“ vom 22. Bis 28.September einen Eindruck von dem Projekt verschaffen.

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Gleisdreieck in schlechtem Zustand

Derzeit befindet sich das Gelände am Gleisdreieck in einem schlechten Zustand. Die meisten Gebäude stehen die hälfte des Jahres leer. Aktuell werden Flüchtlinge in den Räumlichkeiten untergebracht. Ein weiteres Areal wurde in der Vergangenheit von Mercedes genutzt. Aufgrund mangelnder Pflege und Nutzung hat sich jetzt jedoch die Natur des Areals angenommen und so sprießt eher Unkraut aus der Erde als das diese Areal für Menschen wieder nutzbar gemacht wird. Hier einen attraktiven Wohnraum zu konzipieren, gestaltet sich jedoch aufgrund der hohen Straßendichte schwierig. Eingegrenzt durch die Innere Kanalstraße und Autobahn 57 befindet sich das Areal wie auf einer Insel, das derzeit nur schwer von Fußgänger oder Fahrradfahrern zugänglich ist. „Die Vision 2020“ sieht neben einer Veränderung der Straßenführung auch eine direkte Anbindung an den Grüngürtel vor, die einen bequemen Zugang zu dem „Zukunftsviertel“ schaffen soll.

Alles noch eine Vision – Die aber umgesetzt werden kann

Vor zwei Jahren aus der Idee erwachsen, ein neues Viertel für Künstler, Studenten und Gewerbe zu schaffen, handelt es sich zwar noch um eine Vision, die jedoch so umgesetzt werden könnte. Das Areal befindet sich zu einem großen Teil im Besitz der Stadt, die bereits ihr Interesse an dem Projekt bekundet hat. Mögliche Finanzierungsmöglichkeiten sieht Lutz Scheer der Werbeagentur Scheer im Rahmen der Planung für gefördertes Wohnen der Stadt Köln. Bis dahin kann man sich von der Faszination der Planung leiten lassen – Zahlreiche Modelle und ein Film lassen die Vorstellung eines Viertels für Junge und Kreative realistischer werden. Der Mittelpunkt und gleichzeitig das „I-Tüpfelchen“ soll der Gleisdreiecktower werden, der nicht nur optisch ein Highlight ist. Kennzeichnen soll ihn auch seine Energieeffizienz. Seinen Eigenbedarf an Energie soll er komplett aus sich selbst beziehen. „Neben dem Herkulesturm soll er das Tor der Stadt werden“, so Lutz Scheer.

Kaffee-Trinken und im Grünen entspannen

„Aufgrund der direkten Verkehrsnähe, die sich leider auch nicht komplett vermeiden lässt, wird die Wohnungen keine Familien anziehen. Ich sehe da eher Studenten, Künstler und Kreative“, so Lutz Scheer. Mit einer direkten Anbindung an den Grüngürtel und einer Tieferlegung der Straßen soll ein grünes und gemütliches Flair entstehen und die Menschen zum Verweilen einladen. Trotz der Veränderung der Straßenführungen lassen sich jedoch Gebäude in Straßennähe nicht vermeiden, so dass auch im Rahmen der „Vision 2020“ weiterhin eine gewerbliche Nutzung eingeplant ist. „Ich könnte mir da durchaus Ateliers oder Büroräume vorstellen“, so Lutz Scheer.

Infobox

„Vision 2020: Am Gleisdreieck“
21.9 Eröffnung um 16 Uhr
22.9 bis 28.9.2012

Ehemalige Räumlichkeiten der Galerie Klaus Benden
Kreishausgalerie 17-21

Autor: Henriette Hohm
Foto: Ein Modell von der „Vision 2020“ aus der aktuellen Ausstellung