Köln | Bela Pablo Janssen ist in erster Linie ein Zeichner. Und ein Reisender. In der artothek hat der 1981 in Köln geborene Künstler jetzt seine erste institutionelle Einzelausstellung. Sie zeigt drei Schwerpunkte seiner Arbeit.

Mit wenigen eindrucksvollen Strichen hält er fest, was ihm sein Lebensumfeld bietet. Zum Beispiel einen zärtlichen Liebesakt. Das Motiv wird zu einem Unikat-Siebdruck – ein hintersinniger Widerspruch zu dieser Vervielfältigungstechnik – vergrößert, ohne dass es dabei seine Eindringlichkeit verliert. Oder er kombiniert es mit Objekten wie Töpfen und Blumen, spielt dabei mit Farben und erzeugt eine den Betrachter hineinziehende Räumlichkeit.

Die zweite Werkgruppe ist eine Auseinandersetzung mit formalen Bezügen: kleine abstrakte Kompositionen werden anders als in der gewohnten Symmetrie in großformatige Bilderrahmen eingesetzt.

Auf der Empore der artothek schließlich präsentiert sich Janssen als der Künstler auf der Reise zum Traumziel Venedig (sprich Biennale). Zu sehen sind „Reise“-Filmchen, wie sie heutzutage jeder mit seinem Smartphone aufnehmen kann, und Aquarelle von Sonnenaufgängen als „Reisenotizen“. Dazu das, was ein Künstler so unterwegs sammelt. Zum Beispiel Holzkeile zum Offenhalten von Türen. Die lässt er in Bronze nachgießen und legt sie mit dem Titel „Haus ohne Eingang“ neben das leere Nest eines Webervogels.

„Bela Pablo Janssen: Mit Wenig nach Venedig“ – bis 28. Juli 2018, artothek, Haus Saaleck, Am Hof 50, 50667 Köln, Tel. 0221 / 221 22 332, Di-Fr 13-19 Uhr, Sa 13-16 Uhr, Eintritt frei.

Autor: ehu
Foto: Zwei Siebdrucke von Bela Pablo Janssen, zu sehen in der artothek.