Köln | Köln ist – literarisch gesehen – ein äußerst beliebter Ort für Gangster, Polizeikommissare, Profi- und Amateurdetektive. Die bekommen jetzt mit Pfarrer Laurenz Broich einen starken Zuwachs. Autor Magnus Mahlmann schickt ihn mit seinem überzeugenden Krimi-Erstling „Was die Gottlosen planen“ ins Rennen.

Laurenz Broich ist Gefängnispfarrer in Wuppertal und wird – gegen seinen Willen – nach Köln versetzt. Ausgerechnet in die Gemeinde, in der er aufgewachsen ist. Und hier gerät er gleich durch ein seelsorgerisches Gespräch mit einer in der Gemeinde engagierten Frau über einen Ehebruch in einen Gewissenskonflikt. Denn seine Schwester ist Privatdetektivin und soll in eben diesem Fall Beweismaterial für den betrogenen Ehemann sammeln.

Untergründig wird die Spannung aufgebaut

Von besonderem Reiz die Auseinandersetzung der Beiden über Unterschiede und Ähnlichkeiten wie der Schweigepflicht ihrer Berufe (der Autor – er heißt mit Klarnamen Christian Linker – hat Theologie studiert). Die Geschichte scheint dahin zu plätschern, doch untergründig baut sich die Spannung auf: Der zunächst alltäglich scheinende Ehebruch entpuppt sich als raffiniert angelegte Intrige, die sich in einem finale furioso mit Mord und Entführung entlädt.

Mehr sei nicht verraten. Außer: Unterm Strich gibt es natürlich ein Happy End. Das alles ist unprätenziös, eher nüchtern und trotzdem immer spannend erzählt. Wohltuend auch: Mahlmann hält sich mit Stadtplan-Beschreibungen und Kölntümelei wohltuend zurück. Und zumindest ein zweiter Fall wartet schon, denn da gilt es noch ein dunkles Familiengeheimnis aufzuklären. Man darf gespannt sein.

Magnus Mahlmann: „Was die Gottlosen planen“ – J.P. Bachem Verlag, Köln 2018. 230 Seiten, 12 Euro,

Autor: ehu
Foto: Cover: J.P. Bachem Verlag