Köln | „Als ich vor vielen Jahren privat beim Reunion-Konzert von Pink Floyd im Stadion war, habe ich zu meinem Kumpel gesagt, hier würde ich irgendwann auch mal gerne auf der Bühne stehen“, erinnert sich der Graf. Am 21. Juli  wird der Traum Wirklichkeit – dann steht der Graf mit „Unheilig“ auf der Bühne des Kölner Stadions. Mehr als 40.000 Fans werden zum bislang größten Konzert der Band erwartet.

„Ich brauche Platz und will rennen“

„Als wird dort auf dem Rasen standen, um einen Einspielfilm zu drehen, wurde mir beim Gedanken an den anstehenden Auftritt schon etwas schummrig“, berichtete der Graf heute. „Das wird ein Familienkonzert  für Leute von 8 bis 80“, verspricht der gebürtige Aachener. Dazu gehören ein Unheiliges Kinderland genauso wie ein Familienbereich, wo die kleinen Fans mit ihren Eltern bei gedämpfter Lautstärke das Konzert verfolgen können. Mehr als 1.000 Kinder werden dort erwartet. Dabei gab es für den Nachwuchs unter sechs Jahren und für Besucher ab 65 Jahren die Chance auf kostenlose Tickets, allerdings sind diese Kindertickets bereits alle vergeben.

Wichtig ist dem Grafen, dass sich seine Fans bei ihm wohlfühlen. „Ich habe bei vielen Festivals erlebt, dass die Anlage für zu wenige Gäste ausgerichtet war und dass man jeden Quadratmeter für den Kartenverkauf nutzen wollte. Dass hat mich gestört und deshalb sind meine Konzert anders konzipiert“, erklärt der Musiker. Dabei ist auch die Bühne auf der aktuellen Tour ganz nach seinen Wünschen gebaut. „Ich brauche Platz und will rennen.“ Deshalb ist die Bühne besonders breit und es gibt einen Laufsteg ins Publikum.

Heimspiel für den Jugendchor St. Stephan

Platz braucht der Graf auch für seine musikalischen Gäste, denn mit ihm auf der Bühne stehen der Jugendchor St. Stephan, die Lucky Kids und der Kölner Männerchor – insgesamt sind das 200 Sänger, die „Unheilig“ begleiten. „Die Stimmung im Chor ist großartig. Das ist mit Unheilig unser erstes großes Heimspiel in Köln“, freut sich Chorleiter Michael Kokott. Viele der jungen Sänger kommen extra früher aus den Sommerferien, um beim Großereignis dabei zu sein. Das letzte Konzert im Stadion war für den Jugendchor der Papstbesuch 1987. „Damals haben wir heilige Lieder gesungen, jetzt sind es unheilige“, sagt Kokott schmunzelnd.

Zum Service beim Konzert gehören auch ein extra Rollstuhl-Bereich und kostenloser Gehörschutz für die Fans. „Ich hoffe, dass Eltern mit Kindern so viel Verantwortung haben und sich nicht in die erste Reihe stellen, da ist es ziemlich laut“, sagt der Graf. Einlass ist bereits um 16 Uhr, ab 18.30 Uhr treten dann Staubkind und Andreas Bourani auf, der später mit dem Graf auch ein Duett singen wird. Unheilig steht ab 20.30 Uhr auf der Bühne. Karten kosten zwischen 35,10 und 109 Euro. Ticket-Hotline: 02553/98056.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Der Garf von „Unheilig“ mit ersten Fans aus Paffrath