Essen | Das diesjährige Klavier-Festival Ruhr schließt am Samstag (14. Juli) mit einer positiven Bilanz. Zu den insgesamt 66 Konzerten im Ruhrgebiet kamen knapp 52.000 Menschen, rund 1.000 mehr als noch vor einem Jahr, wie Intendant Franz Xaver Ohnesorg heute in Essen sagte. Zudem hätten die Umorganisation zu einer Stiftung und ein Spendenrekord für schwarze Zahlen gesorgt. Das Festival sei mit einer Million Euro aus einer Fundraising-Kampagne bedacht worden, erklärte der Intendant. Konkrete Angaben zum Ergebnis wurden nicht gemacht.

Das Klavier-Festival Ruhr wird seit gut einem Jahr als gemeinnützige Stiftung geführt, weil der Initiativkreis Ruhr, ein Zusammenschluss von Unternehmen der Region, seine finanzielle Unterstützung für die Konzertreihe eingeschränkt hatte. Wehmütig ist Ohnesorg deswegen nicht. „Endlich können wir steuerfrei Rücklagen bilden“, sagte er. Andererseits ermögliche die Stiftung den Gönnern, ihre Spenden von der Steuer abzusetzen. „Das hat natürlich geholfen, Rücklagen zu bilden“, erklärte er.

Klavier-Festival im Zeichen von Wagner und Verdi

Bis die Zinsen das Festival jedoch erkennbar mitfinanzierten, werde es noch mindestens zehn Jahre dauern. „Die Kapitalbasis ist logischerweise noch klein“, räumte Ohnesorg ein, ohne genaue Zahlen zu nennen. Geld in die Kasse könnte bereits wieder ein Galakonzert am 18. Dezember in Wuppertal spülen. Die Veranstaltung mit der französischen Pianistin Hélène Grimaud und der argentinischen Cellistin Sol Gabetta bilde zugleich den Auftakt für das Klavier-Festival im kommenden Jahr, sagte der Intendant.

Nach dem diesjährigen Schwerpunkt „Frankreich und Amerika“ stehe das Festival 2013 im Zeichen von Richard Wagner und Giuseppe Verdi. „Es gibt wieder Komponistenjubiläen“, sagte Ohnesorg. Richard Wagner und Giuseppe Verdi wären im kommenden Jahr jeweils 200 Jahre alt geworden. „Auch wir haben im nächsten Jahr besonders viel Grund zum Feiern, dann wird das Klavier-Festival Ruhr 25 Jahre alt sein“, sagte Ohnesorg. Die beiden Komponisten hätten zwar wenige Klavierstücke geschrieben, dafür gebe es aber viele Transkriptionen und Paraphrasen ihrer Opern, die im kommenden Jahr gespielt würden.

Autor: Sandra Hottenrott | dapd