Köln | Mitte Oktober startet das Netzwerk Kölner Chore in die neue Saison. Den Anfang macht ein chorsinfonisches Jubiläumskonzert rund um das Thema „Gloria“. Insgesamt stehen sechs Termine auf der Agenda.

Wie die Verantwortlichen des Kölner Netzwerks am heutigen Dienstag in einem Pressegespräch ankündigten, starten die Kölner Chorkonzerte bereits am 14. Oktober in die neue Saison. Den Anfang macht die Kölner Kantorei unter der Leitung von Georg Hage mit einem Jubiläumskonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Chors. Das Thema dieses Eröffnungsabends lautet „Gloria“. Neben Werken von Johann Sebastian Bach, Francis Poulenc und Giacomo Puccini kommt mit Simon Wawer auch ein junger Komponist zu seiner Aufführung. Das Werk wird dabei erstmals mit Orchesterbegleitung auf die Bühne gebracht, der junge Komponist ist zudem selbst Sänger des Chors.

In diesem Jahr stehen noch drei weitere Chorkonzerte auf der Agenda des Netzwerks, zunächst am letzten November-Sonntag (25.11.2018) mit zwei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Philharmonische Chor wird dabei vom Philharmonischen Sinfonieorchester begleitet. Horst Meinardus dirigiert. Am 2. Dezember (Erster Advent) gibt dann Arndt Martin Heinzelmann mit dem Rodenkirchener Kammerchor ein Chorkonzert zu Georg Friedrich Händels „Messiah“, bevor das Weihnachtssingen am Vierten Advent (23. Dezember 2018) sich neben der Kantorei und dem Rodenkirchener Kammerchor auch der KölnChor unter Leitung von Wolfgang Siegenbrink die Ehre gibt. Dieser Auftritt ist allerdings nicht Teil des Chorkonzerte-Abonnements.

Weitere Highlights in 2019

Im neuen Jahr stehen drei weitere Konzerte auf dem Programm. Zunächst intoniert der Kölnchor unter der Leitung von Siegenbrink zwei Werke von Felix Mendelsohn Bartholdy. Neben dem Lobgesang (auch als Sinfonie 2 bekannt) kommt mit der ersten „Walpurgisnacht“ ein heute eher unbekanntes Stück zur Aufführung. Das verwundert ein wenig, denn zum einen ist das Stück „hervorragend orchestriert“, zum anderen zählte es nach seiner Entstehung um die Jahr 1840 bis 1845 zu den bekannteren und häufig aufgeführten Werken des Komponisten. „Irgendwie ist es danach in Vergessenheit geraten“, wundert sich Siegenbrink. Dieses Konzert folgt am 20. Januar 2019.

Die letzten beiden Chorkonzerte fallen auf den 26. Mai und 23. Juni. Nach der Inszenierung von „Paulus“ (ebenfalls von Mendelsohn Bartholdy) folgt als krönender Abschluss ein weiteres Konzert des Kölnchors, diesmal zusammen mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie und drei Einzelsängerinnen und -sängern. Im Fokus hier: „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn.

Netzwerkarbeit soll Kräfte bündeln – Turnaround vor drei Jahren

Das Netzwerk Kölner Chöre wurde vor acht Jahren von Konzertveranstalter Martin Blankenberg ins Leben gerufen, um die reiche Kölner Chorlandschaft stärker als bisher zu bündeln. Bis vor drei, vier Jahren verzeichneten die Chorkonzerte, die jeweils ab Mitte November bis Jahresende sowie in den Wochen vor Ostern ihre Hauptsaison haben, sinkende Besucherzahlen. Seitdem geht es aber wieder aufwärts, wie auch Chorleiter Siegenbrink bestätigt.

Für Chordirigent Henzelmann, der die Leitung des Rodenkirchener Kammerchors vor drei Jahren übernahm, ist die Vernetzung und gemeinsame Werbung für Chorkonzerte in Köln Neuland. Aus seiner vorherigen Station Berlin war er eigentlich mehr Konkurrenz gewohnt. „Das Netzwerk ist eine tolle Institution. Darauf kann Köln im bundesweiten Vergleich stolz sein“, so sein abschließendes Lob.

Die Konzertreihe ist vor allem als Abonnement interessant. Die Preise für das Abo für alle sechs Konzerte (außer dem Weihnachtssingen) liegen zwischen 91 und 192 Euro. Alle Konzerte finden in der Kölner Philharmonie statt. Kölnpass-Besitzer, Mitglieder von Laien-Chören sowie Schwerbehinderte erhalten 25 Prozent Rabatt. Die Preise für Einzelkonzerte liegen zwischen 12 und 40 Euro und damit rund 30 Prozent unter dem Abopreis. Das Weihnachtssingen am 23. Dezember 2018 kostet zwischen 12 und 30 Euro-

Autor: Ralph Kruppa
Foto: v.l.n.r.: Christian Jeub (Gürzenich Kammerchor), Georg Hage (Kantorei), Christina von Richthofen (Netzwerk Kölner Chöre), Arndt Martin Heinzelmann (Rodenkirchener Kammerchor) und Wolfgang Siegenbrink (KölnChor) freuen sich auf die Konzertsaison.