Köln | 38 Konzerte, 122 Musiker – das bietet die 21. Ausgabe von „Musik in den Häusern der Stadt“ vom 7. bis 12. November. Das Musik-Spektrum ist wieder breit gefächert. Der Vorverkauf beginnt heute.

Klassik gibt’s und Experimentelles, Jazz, Soul, Weltmusik, Salsa, Folk, Klezmer und italienische Canzoni – auch in diesem Jahr bietet „Musik in den Häusern der Stadt“ wieder einen bunten Querschnitt durch die Musik. Traditionell laden Musikfans in ihre Wohnzimmer ein. Aber auch Büros und Geschäftsräume werden zu Konzertsälen. Erstmals dabei sind das Winterquartier des Zirkus Roncalli und die Müllverbrennungsanlage in Niehl. Die Sitzkapazität reicht von intimen 25 Plätzen bis zu 260 im Harbour Club.

Vor allem der Nachwuchs findet hier ein interessiertes Publikum

Als der Kunstsalon dieses Mini-Festival ins Leben rief, war ein Hauptziel, die Förderung des musikalischen Nachwuchses vor allem aus Köln. Das ist bis heute so geblieben – und viele Musiker bewerben sich auch. So konnte das junge „Trio Affekti“ engagiert werden, das Klassik nicht nur mit Piano und Violine spielt, sondern – recht ungewöhnlich – auch mit dem Saxophon. Der Trompeter Ferdinand Schwarz gewann in diesem Jahr bei „Jugend Jazzt“ und tritt mit dem Pianisten Simon Below auf.

Auch der Kölner Jazzpianist Jerry Lu ist dabei, obwohl erst seit kurzem im Musikgeschäft, hat er sich schon einen Namen gemacht. Ebenso das Duo Rein Saar & Yingwei oder „Huraban“ aus Krakau, die das Publikum auf eine Weltreise einladen. Bekanntere Namen dürften Alexander Paeffgen sein, das „Tonali Streich Trio“ oder das „Marcel Wasserfuhr Quartett“. Besonders stolz ist Festival-Organisatorin Marie-Katrin Schnermann auf den Auftritt der in Köln lebenden Sängerin Fay Claassen, die beim Eröffnungskonzert im Kunstsalon ihr neues Album „Luck Child“ vorstellt.

Viel Arbeit für die Gastgeber, aber auch viel Befriedigung

Jazzfan Bernhard Kuhne ist schon zum dritten Mal als Gastgeber dabei. In sein Wohnzimmer kommt – in Absprache mit der Festivalorganisation – die Gruppe Ducktapeticket, die ihn vor allem durch ihre „eigenartige Zusammensetzung“ fasziniert. Er gibt zu, dass es viel Arbeit ist, den Abend zu organisieren, Stühle zusammenzuleihen, kleine Häppchen und Getränke bereitzuhalten. Aber: „Es ist sehr schön, die Musiker hautnah zu erleben und sich anschließend mit ihnen unterhalten zu können.“ Das kann dann schon einmal bis nach Mitternacht dauern.

Auch Sängerin Pia Ovanda – Spezialität: Soul – schätzt die intime Atmosphäre, den nahen Kontakt mit den Gastgebern. „Bei einem klassischen Konzert gibt es das nicht, da nimmt man das Publikum nur durch den Applaus wahr“, sagt sie

Köln war Vorbild für ähnliche Veranstaltungsreihen in anderen Städten. Aktuell betreut der Kunstsalon auch „Häuser in der Stadt“ in Bonn (8. bis 12. November, 11 Konzerte mit 31 Künstlern) und zum 10. Mal in Hamburg.

Vorverkauf: www.kunstsalon.de. Die Karten kosten 25 Euro, ermäßigt 15 Euro.

Autor: ehu | Foto: StudioSchloen
Foto: Rachel Schiff , mehrfach ausgezeichnet, entführt am 8. November in die abwechslungsreiche Welt der spanischen Gitarrenmusik.