Köln | Die Stadt Köln vergibt einen Preis für Popmusik, den „Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln“ 2020. Den erhalten in diesem Jahr „Mouse on Mars“ und „Gina X Performance“.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury. Den Hauptpreis vergab diese an „Mouse on Mars“. Der ist dotiert mit 15.000 Euro. Das Duo wurde von Jan St. Werner und Andi Toma gegründet und wirkte im Belgischen Viertel. Die Jury begründet die Preisvergabe: : „‚Mouse on Mars‘ zählen zu den wenigen experimentellen deutschen Popkünstlern, die international wahrgenommen werden. In den Kölner Jahren hat das Duo den Grundstein für seinen eigenständigen und visionären Sound gelegt, der komplexe Elektronik, Dub- und Club-Elemente und Klänge aus ihrem schier unerschöpflichen Fundus zu einer zeitgenössischen Form der Popmusik verbindet. ‚Mouse on Mars‘ sind international tätig, kehren aber regelmäßig nach Köln zurück – sei es, um sich um das von ihnen gemeinsam mit Frank Dommert betriebene Label ‚sonig‘ zu kümmern, sei es um Kollaborationen mit dem Ensemble Musikfabrik zu realisieren.“

Die Formation „Gina X Performance“ erhält den Ehrenpreis. Auch hier ist der Kern ein Duo: Gina Kikoine (Text, Stimme, Konzept) und Zeus B. Held (Keyboards, Komposition und Produktion). Die Jury stellt fest: „‚Gina X Performance‘ waren ihrer Zeit weit voraus mit ihrem elegant-distanzierten elektronischen Pop und den extrovertierten Auftritten. Noch bevor Pop-Ikonen wie Grace Jones oder die Eurythmics für ihren unterkühlten Sound berühmt wurden, trugen Gina Kikoine und Zeus B. Held von Köln aus ihre androgyne Coolness in die Welt hinaus. Der neue Wave-Pop made in Cologne feierte Charterfolge in Österreich, Kanada, UK und Israel. Der Sound von ‚Gina X Performance‘ hat sich als zeitlos aktuell erwiesen, wie die Wiederentdeckung ihrer Musik durch Star DJs wie Andrew Weatherall oder DJ Hell belegt. Die Texte und vor allem die legendären Auftritte von ‚Gina X Performance‘, in denen Musik, Mode, Theater und Aktionskunst verschmolzen, machen die Gruppe heute zu Vorreitern einer queeren Kunst, in der Fragen von Geschlecht und Identität neu verhandelt werden.“

Die Preisverleihung ist für den 31. Oktober geplant. Die Mitglieder der Jury, über die Susanne Laugwitz-Aulbach, Kulturdezernentin der Stadt Köln, den Vorsitz führt: Dr. Michaela Matthey, als Mitglied des aktuellen Beirats für Popkultur; sowie Richard Bölle (Prime Entertainment), Ralph Christoph (c/o pop), Suzie Kerstgens (KLEE), Jan Lankisch (WEEK-END Fest) und Simone Sohn (1Live Heimatkult). Swan Meat gehörte als Gast der Jury an. Zudem können die im Hauptausschuss des Kölner Rates vertretenen Fraktionen einen Vertreter entsenden.

Autor: Von Redaktion