Im Brauhaus Sion startet am 31. Juli eine neue Veranstaltungsserie

Köln | „Es war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, als junge Leute in der Südstadt drei oder vier Kneipen übernahmen. Sie wollten diese umbauen, da ist ihnen aber das Geld ausgegangen. Als damaliger Geschäftsführer der Sion-Brauerei habe ich sie finanziell unterstützt und das Konzept hat gut funktioniert“, erinnert sich Hans Georg Sion. Aus diesem Kontakt entsteht im Brauhaus Sion in der Kölner Altstadt ab1986 eine Veranstaltungsreihe mit jungen Künstlern aus der Kabarett- und Comedyszene, die heute durchaus Bekanntheit erlangt haben. „Gaby Köster kam mit ihrem ersten Soloprogramm zu uns. Auch Jürgen Becker, Konrad Beikircher, Ingo Appelt, Gerd Köster und Rüdiger Hoffmann gehörten zu unseren Bühnengästen zwischen 1986 und 1990. Jürgen Becker hat inzwischen am Karnevalsdienstag unsere Nubbelverbrennung übernommen.“

Jetzt kehren die bunten Veranstaltungen ins Brauhaus zurück. Das hat auch einen Bezug zur aktuellen Situation in der Corona-Krise. Von Mitte März bis Mitte März waren im Lockdown alle gastronomischen Betriebe für Gäste geschlossen. „Nach der Wiedereröffnung am 13. Mai begann für uns ein sehr steiniger Weg. Aber wir haben eine gute Nachbarschaft in der Altstadt und einen entsprechend guten Austausch. Die rollenden Koffer auf dem Steinpflaster hat man schon mal als störend empfunden. Als ich jetzt am 11. Juli endlich mal wieder dieses Geräusch gehört habe, waren das für mich echte Glücksgefühle. Ich wusste, die Gäste sind zurück“, sagt Bruno Haumann in Vertretung des Hausherrn René Sion.

„Janz höösch und unplugged“ heißt die neue Veranstaltungsreihe, die am 31. Juli im Brauhaus Sion an der Straße Unter Taschenmacher 5-7 startet. Ins Leben gerufen wurden sie von zwei Nachbarn in der Altstadt: Brauhauschef René Sion und Markus Wallpott von der Kölner Event Werkstatt. Los geht es mit der Brauhaus-Sion-Show, die auf humorige Art und Weise die kölschen Eigenarten mit ihren guten und nicht ganz so guten Seiten dem Publikum näherbringen möchte – ein Mix aus guter Comedy, schriller Travestie-Show und kölscher Krätzchen-Unterhaltung. Bislang gibt es fünf Termine für die Show mit Travestie-Künstlerin Julie Voyage und dem Entertainer Manuel Rittich.

Ein anderes Format präsentiert Oly Blum seinen Gästen erstmals am 6. August. Er lädt bei seinem lockeren Abend besondere Gäste aus der Stadt ein. Dabei gibt es Gespräche und Kostproben der Gäste. Der erste Gast ist Festkomitee-Präsident und Bestatter Christoph Kuckelkorn, der Einblicke in sein neues Buch gibt. Hier sind bislang vier Termine eingeplant.

Live Musik gibt es von verschiedenen Kölner Künstlern wie JP Weber, Fiasko, Pläsier, die Domstürmer, Björn Heuser im Trio mit Stefan Knittler und JP Weber, Lupo, Scharmöör, Kuhl un de Gäng, die Max Biermann Combo, die Rockemarieche und die Stadtrebellen. Als Musicalstar ist Norbert Conrads gestartet, seit fünf Jahren widmet sich der Sänger verstärkt dem kölschen Liedgut. Bei seinem Auftritt am 18. September gibt es im ersten Teil bekannte Lieder aus Musicals wie „Elisabeth“, „König der Löwen“, „Les Misérables“ und „Jekyll & Hyde“.

Auch der Humor kommt im Brauhaus in den kommenden Wochen nicht zu kurz: So kommen der Sitzungspräsident Volker Weininger sowie der Lehrer und zweifache Vater Martin Schopps mit neuen Erlebnissen aus dem Eltern- und Schulalltag in den großen Saal des Brauhauses, wo 100 Gäste mit Abstand einen schönen und auch sicheren Abend haben können. Entsprechend der Vorschriften muss auf dem Weg zum Platz eine Schutzmaske getragen werden. Diese darf dann aber abgenommen werden. Jeder Gast muss sich die Hände desinfizieren, bevor er den Saal betritt, und wird dann zum Platz geführt. Feiern ist in der Wohnzimmeratmosphäre durchaus erlauben, das Mitsingen aber leider nicht.

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Die Veranstaltungsreihe soll weitergeführt werden, neue Termine werden ab Anfang September bekannt gegeben. Bislang gibt es etwa zwei Dutzend Veranstaltungen. Beginn ist jeweils 20 Uhr, der Eintritt kostet elf Euro.

Autor: Von Stephan Eppinger