Köln | Zum 25-jährigen Jubiläum ihres ersten Albums erscheint ein Best Of-Album von Sängerin Michelle. Im Frühjahr 2015 geht sie wieder auf Tournee. Im Interview mit report-K.de erzählt sie, wie schwierig die Auswahl der Songs für das Album war und was die Fans in Zukunft von ihr zu erwarten haben.

report-K.de: Michelle. Ihr Album „Die Ultimative Best Of“ ist kürzlich erschienen. Neben Songs aus 25 Jahren Michelle sind auch sieben brandneue Tracks auf dem Album. Was erwartet die Fans?

Michelle: Auf dem Album finden sich 25 Jahre Michelle wieder, mit all ihren Höhen und Tiefen. Wir haben auch Songs ausgewählt, die keine Riesen-Hits waren, die aber die Menschen emotional sehr berührt haben, wie zum Beispiel „Ich schicke dir jetzt einen Engel“. Auch Geschichten anderer Menschen sollen sich darauf wiederfinden, so etwa die Geschichte von Fans, die mir berichtet haben, dass sie mir danken wollen, dafür, dass ich ihnen mit diesem Song über eine schwere Zeit hinweggeholfen, ihnen einen Engel geschickt habe. Hinzu kommen sieben neue Songs, die auch zeigen sollen, wo es hingeht, in welche Richtung sich meine Musik weiterentwickeln wird. Die Songs sollen auch zeigen, dass nun 25 Jahre Michelle abgeschlossen sind, aber dass Michelles musikalischer Werdegang damit noch nicht beendet ist.

Wie ist Michelle 2014, in welche Richtung wird es gehen?

Wenn man „Und heut’ Nacht will ich tanzen“, einen meiner ersten Songs, hört, ist das natürlich schon ein riesiger Unterschied zu „Paris“, der Single, die wir aus meinem letzten Album ausgekoppelt haben. Michelle 2014 ist frischer, zeitgemäßer. Es ist mehr: „Ich nehm‘ Euch bei der Hand und führe Euch durch eine wunderbare und starke Geschichte.“ Michelle 2014 ist auch die kleine starke Frau, die jetzt wieder mit beiden Beinen im Leben steht und nach vorne zieht.

Wie war es, die Songs für das Album zusammenzustellen? Gab es da vielleicht einen bestimmten Song, der besonders unter die Haut ging?

Die Songs zusammenzustellen, war wirklich schwierig, weil man zu jedem Song und jedem Album ja auch eine Geschichte hat. Wenn ich mir das fertige Best Of-Album jetzt anhöre, dann habe ich zu jedem Song einen bestimmten Gedanken, eine ganz bestimmte Erinnerung und Geschichte.  So war es schon schwierig, im Endeffekt mit dem Album eine zusammenhängende Geschichte aufzubauen, die man auch auf der bald startenden Tournee auf die Bühne bringen kann. Wir hätten ja bei den vielen Stücken, die zur Auswahl standen, mehrere Best Of-Alben füllen können. Daher haben wir letztendlich diejenigen Songs ausgewählt, die die Menschen bewegt haben, die mich sehr bewegt haben, die sehr authentisch sind und die auch mit mir am meisten und am besten zu identifizieren waren. Es sollte auch meine persönliche Geschichte damit erzählt werden, da ich ja immer sehr authentisch mit meinen Songs bin.

Einen einzelnen Song, der besonders herausstach gab es da nicht. Natürlich verbinde ich viel mit „Und heut’ Nacht will ich tanzen“ oder auch mit „Die kleine Prinzessin“, das für meine erste Tochter geschrieben wurde, oder „Wer Liebe lebt“, damals entstanden für den „Eurovision Song Contest“.  Damit gibt es mehrere Titel, die mit wichtigen Abschnitten in meinem Leben verbunden sind. Daher kann ich mich da nicht auf einen Song festlegen. Das ist unmöglich.

Wie sehr unterscheiden sich die neuen Stücke von denen auf dem „L’Amour“- Album? Sind sie eine Fortführung von etwas, das auf „L’Amour“ 2013 begonnen wurde?

Jedes Album ist eine Entwicklung. Daher würde ich nicht von einer Fortführung sprechen.  „L’Amour“ war auch rückwirkend betrachtet nicht mein Favoriten-Album bei der Zusammenstellung des Best-Of, weil ich doch wieder stärker Geschichten erzählen möchte. Bei „L’Amour“ finden sich nur wenige Songs, bei denen man sagen würde, das es sich dabei um wirkliche Geschichten handelt. Es war ein tolles Album, aber keines worauf ich viele Geschichten erzähle. Dahin möchte ich aber zurück: Geschichten erzählen, so wie das bei „Das Hotel von Saint Germain“ der Fall war. Das hat mir, im Nachhinein betrachtet, ein wenig am Album „L’Amour“ gefehlt. Auch „Paris“ erzählt eine Geschichte, und genau dahin möchte ich wieder zurück, ich möchte Geschichten erzählen.

Was erwartet das Kölner Publikum bei Ihrem Auftritt im Paladium?

Auf das Kölner Publikum freue ich mich sehr, da ich ja bis vor zwei Jahren für lange Zeit hier gelebt habe und die Stadt kenne, wie meine Westentasche. Köln hat auch ein bisschen etwas Einzigartiges. Die Menschen sind ein bisschen eigen, aber im positiven Sinne. Es ist hier alles andere als spießig und deshalb liebe ich Köln. Ich freue mich immer, in Köln zu sein und fühle mich hier auch immer wohl und zuhause.

Wie viele Musiker kommen mit auf Tournee?

Das steht im Moment noch nicht hundertprozentig fest. Wir sind gerade dabei, das festzulegen.

Was ist das für ein Gefühl, bald wieder auf große Tour zu gehen?

Ein tolles Gefühl. Als Sängerin für andere Projekte ist man nicht so frei wie mit einer eigenen Band. Man hat mehr Freiheiten, kann einen Song rockiger oder langsamer spielen und damit das Publikum mehr mit einbeziehen. Und das macht einfach totalen Spaß.

Ich war länger nicht mehr auf eigener Tour unterwegs. Natürlich toure ich als Sängerin jedes zweite Wochenende in der Weltgeschichte umher, trotzdem ist es etwas anderes, auf die eigene Tournee zu gehen. Ich freue mich sehr darauf. Ich möchte den Leuten 25 Jahre Michelle geben. Die Fans kennen mich und wissen, dass ich in meiner Art und mit dem, was ich erlebt habe sehr einzigartig bin. Und wir möchten die Songs für die Tour auch so auswählen, dass eine Geschichte über einen Menschen entsteht , der seine Höhen und Tiefen hatte, nun aber auch dort steht, wo er steht.  Es soll nicht nur meine Geschichte werden, sondern vielleicht auch die Geschichte der Menschen, die zu dem Konzert kommen und die sich selbst in meinen Songs wiederfinden. Im Moment stecken wir noch in der Ausarbeitung, deswegen kann ich noch nicht mehr dazu verraten. Was ich allerdings schon sagen kann, ist, dass die Tournee sehr echt, sehr pur werden wird, mit sehr viel Emotion und Stärke. Es soll sich ein roter Faden durch die Geschichte ziehen. Ziel ist es, eine Story zu erzählen, die den Menschen dann auch im Kopf bleibt, die sie mit nach Hause nehmen.

Macht es einen Unterschied, nach 25 Jahren auf Tour zu gehen im Vergleich zu den Anfängen? Ist es vielleicht weniger chaotisch?

Es wird immer chaotisch bleiben, weil man vor einer Tour nie sagen kann, worauf man sich einlässt. Das macht ja das Bühnenleben aus. Es können so viele Dinge passieren, aber ich freue mich jedes Mal sehr darauf und habe auch jetzt keine Angst davor. Einmal Bühne, immer Bühne. Das ist wie Fahrrad fahren, man verlernt es nie so ganz.

Michelle, wir bedanken uns für das Interview.

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Michelle in Köln:

Mittwoch, 22.04.2015, 19:30 Uhr

Palladium Köln
Schanzenstraße 40, 51063 Köln

Tickets an allen bekannten VVK-Stellen.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Freut sich auf das Kölner Publikum: Michelle – nach dem Interview vor dem Dom.