Köln | aktualisiert | Die Stadt Köln will den Dom und seine Umgebung in der Silvesternacht erstrahlen lassen. Dazu soll der Lichtkünstler Philipp Geist am Dom die MultiMedia-Projektion „Time Drifts Cologne“ aufbauen. Eine entsprechende Vorlage will die Verwaltung nun der Kölner Politik zur Entscheidung vorlegen.

Der Künstler möchte mit seiner multimedialen Projektion „Time Drifts Cologne“ rund um den Dom Köln so ins Bild setzen, „wie es sich selber verstehe: als traditionsreiche Kulturmetropole, lebendig, vielfältig, modern und dabei vor allem sicher und zivilisiert“, gab die Stadt Köln in einer schriftlichen Stellungnahme bekannt. Konkret ziele das Konzept darauf ab, anstelle einer nüchternen, aufgehellten Schutzzone die Domumgebung zu einem „Licht-Traum-Raum“ umzuwandeln, gestaltet durch die Projektion von Worten, Begriffen, Zeichen, Farben und Formen auf den Platzflächen vor dem Domportal und den Roncalli-Platz sowie unter Einbeziehung einiger Fassaden im Umfeld des Domes. Die Kölner sollen dazu ihre Wünsche für das neue Jahr abgeben. Die daraus abgeleiteten Begriffe sollen dann Eingang finden in die künstlerische Gestaltung. Die Projektion soll mit Eintritt der Dunkelheit ab etwa 17 Uhr starten und sich bis zum mitternächtlichen Jahreswechsel erstrecken. Die Lichtprojektion soll nur im abgesperrten Bereich der Domumgebung stattfinden. In diesem Bereich darf keine Pyrotechnik mitgenommen werden. Zudem soll dort eine hohe Polizeipräsenz vor Ort sein. Noch nicht entschieden sei über weitere Vorschläge aus der Bürgerschaft, die ebenfalls einen Beitrag zur Gestaltung des Silvester-Abends leisten wollen.

In den vergangenen Monaten seien einige Überlegungen angestellt worden, um am Som in der Silvesternacht einen kulturellen Akzent zu setzen. Dabei hätten jedoch auch das Sicherheitskonzept der Polizei und der Stadt Köln berücksichtigt werden müssen. An dieser Hürde seien einige Projektskizzen gescheitert, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt Köln. Die Verwaltung favorisiere nun die MultiMedia-Projektion des Lichtkünstlers Philipp Geist. Dies werde auch von der Polkzei Köln begrüßt. Die Verwaltung will nun der Kölner Politik eine entsprechende Vorlage zur Entscheidung vorlegen.


Illustration: Stadt Köln

Die Grünen begrüßen MultiMedia-Projektion in der Silvesternacht

„Wir begrüßen ausdrücklich den Vorschlag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, in der Silvesternacht eine MultiMedia-Projektion des international renommierten Lichtkünstlers Philipp Geist zu zeigen. Die geplante Lichtinszenierung am Kölner Dom, zu der alle Kölnerinnen und Kölner sowie alle Besuchende Kölns eingeladen sind, ist außergewöhnlich und etwas ganz Besonderes. Köln präsentiert sich der Welt mit dieser Projektion als weltoffene und lebendige Kulturmetropole. Genauso wichtig ist uns auch, dass dieses Kulturprogramm zum vorgestellten Sicherheitskonzept passt“, so Kirsten Jahn, Fraktionsvorsitzende.

Die Veranstaltung sei an Silvester von 17 Uhr bis Mittenacht geplant.

„Köln zeigt sich durch diese Illumination von seiner ruhigen, besonnenen und doch bunten und vielfältigen Seite. Es wäre schön, wenn diese Installation auch noch etwas länger als nur in der Silvesternacht zu sehen und zu erleben wäre, damit möglichst viele Besucherinnen und Besucher daran teilhaben können.“, wünsche sich Brigitta von Bülow, kulturpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion.

SPD: Illimination guter erster Schritt – Planungen jedoch zu spät begonnen

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln begrüße die Pläne der Stadt Köln, die Domumgebung am Silvesterabend mit einer Illumination positiv zu gestalten. Dazu Martin Börschel, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Wir freuen uns, dass die Oberbürgermeisterin unseren Vorschlag einer Lichtinstallation aufgegriffen hat. Wir haben schon früh betont, wie wichtig es gerade in diesem Jahr ist, dass sich Köln an Silvester weltoffen und bunt präsentiert. Schade ist allerdings, dass der Dom selber offenbar nicht besonders beleuchtet werden soll. Das wäre ein zusätzliches Highlight gewesen.“

Der Ansatz, Bürger an der Gestaltung des Konzeptes zu beteiligen, sei laut Börschel ebenfalls begrüßenswert: „Die guten Wünsche, die die Kölnerinnen und Kölner zur Installation beisteuern können, werden hoffentlich dabei helfen, die dunklen Gedanken an den vergangenen Jahreswechsel und die schlimmen Vorfälle dieser Nacht langsam zu überwinden. Wir hoffen dass die Kölnerinnen und Kölner diese Chance nutzen und sich intensiv beteiligen. Ehrlicher und erfolgversprechender wäre aber sicherlich gewesen, diese Möglichkeit nicht erst so kurzfristig zuschaffen.“

Kritik übe der SPD-Fraktionschef am Timing der Stadtverwaltung für die Planung der Silvesternacht: „Offensichtlich ist die Verwaltung so spät in die Ausarbeitung der Veranstaltung eingestiegen, dass über die Illumination hinaus nun offenbar nichts weiter passiert. Dabei hätte es gar keines großen Konzerts oder ähnliches bedurft. Bei rechtzeitiger Vorbereitung wären kleine Musik- oder Tanz-Performances von Menschen aus unserer Stadt durchaus machbar gewesen – Angebote aus der Kulturszene gab es ja durch aus, zum Beispiel zur Beteiligung von Flüchtlingen. Eine Silvesterfeier am Dom von den Kölnern für die Kölner – diese Chance hat die Stadtverwaltung leider vertan.“

Autor: co | Illustration: Stadt Köln