Berlin | Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält in der Corona-Pandemie einen Wiederanstieg der Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Monaten für möglich. „Wenn wir wieder mehr soziale Kontakte zulassen, wird es unter Umständen auch zu einem messbaren Anstieg der Infektionszahlen kommen können“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“. Hinzu komme, dass man die Zahl der Corona-Tests „stark erhöhen“ wolle.

„Und wenn wir mehr testen, werden wir automatisch auch zu höheren Infektionszahlen kommen“, so der der Ärztepräsident weiter. Es gebe Epidemiologen, die die Dunkelziffer mit dem Faktor zehn der aktuell getestet Infizierten annehmen. „Wenn man diese Annahme teilt, würde das bedeuten, dass wir nicht 140.000, sondern in unter Umständen schon 1,4 Millionen Infizierte haben“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“.

Er glaube nicht, dass man das Thema im Mai oder im Juni schon hinter sich habe. „Wir sind erst dann wirklich durch, wenn wir einen wirksamen Impfschutz für die Bevölkerung haben. Ich hoffe aber sehr, dass wir nach der Krise sagen können: Wir haben das Risiko über- statt unterschätzt“, so der Ärztepräsident.

Autor: dts