Berlin | Die Kosten für den Erhalt der deutschen Versorgungsschiffe sind in den vergangenen Jahren deutlich höher ausgefallen als geplant. Das belegt ein interner Vermerk der Haushaltsabteilung des Verteidigungsministeriums, über den die „Welt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Demnach seien die Ausgaben „regelmäßig um ein Vielfaches“ gestiegen.

Insgesamt seien Mehrkosten in Höhe von rund 128 Millionen Euro bei den sechs Marineschiffen entstanden. Ursprünglich geplant waren laut der Unterlagen Ausgaben von 37,4 Millionen Euro; tatsächlich kosteten die Arbeiten dann 165,6 Millionen Euro. Die Zahlen beziehen sich auf Instandsetzungsprojekte ab Mitte 2013. Der Vermerk aus dem Ministerium macht auch Angaben zu den Gründen für die deutliche Kostensteigerung: Instandsetzungsvorhaben und technische Änderungen konnten demnach nur mit erheblichen Aufpreisen abgeschlossen werden.

Die Arbeiten hätten stets länger gedauert als ursprünglich geplant, teilweise deutlich mehr als ein Jahr. Ursachen seien das Alter der Tender sowie der Fund gesundheitsschädlicher Mineralfasern. Im Verteidigungsministerium habe kein Überblick über verdeckte Korrosionsschäden bestanden.

Ursprünglich kalkulierte Beträge und die später real von Werften berechneten Kosten seien erheblich voneinander abgewichen. Dieses Muster erinnere an die Kostensteigerung bei der „Gorch Fock“, heißt es in den Unterlagen. Die Versorgungsschiffe sind von großer Bedeutung für die Marine.

Die Tender führen etwa Werkstätten und Arbeiter mit sich, können anderen Marineschiffen als schwimmende Basis Kraftstoff, Munition und Lebensmittel liefern. Aus dem Verteidigungsministerium hieß es, neue Vorschriften seien erarbeitet, die künftig eine „angemessene Analyse der Wirtschaftlichkeit“ von Schiffsarbeiten sicherstellen solle. Die Flotte der Tender solle dann ab 2025 Zulauf erhalten.

Autor: dts