Berlin | Die neue Corona-App der Bundesregierung ist am ersten Tag über eine Million Mal heruntergeladen worden. Allein der sogenannte „Google-Store“ verzeichnete am Dienstagabend eine sechsstellige Anzahl an Downloads. Erst am Morgen war der Download freigeschaltet und die Anwendung später offiziell vorgestellt worden.

Bei knapp 20.000 Bewertungen bekam die App unter den Android-Nutzern 4,6 von 5 Punkten. Im „App-Store“ von Apple wurden bis zum frühen Abend knapp 15.000 Bewertungen abgegeben, hier erreichte die App 4,8 von 5 Punkten. Sie soll Nutzer im Nachhinein warnen, die sich in der Nähe einer später positiv auf das Coronavirus getesteten Person aufgehalten haben. Die Entwicklung hatte Monate gedauert, währenddessen gab es eine Debatte um den Datenschutz.

Umfrage: Deutsche stehen Corona-Warn-App positiver gegenüber

Laut Forsa-Umfrage können sich 59 Prozent der Bundesbürger grundsätzlich vorstellen, die Corona-Warn-App zu installieren. 79 Prozent würden eine Warnmeldung in der App „auf jeden Fall“ eingeben, so das „RTL/n-tv-Trendbarometer“. Im April waren es noch 36 Prozent.

„Wahrscheinlich“ würden dies nach der jetzigen Umfrage 17 Prozent tun. Zwei Prozent eher nicht. Sollte die App eine Quarantäne empfehlen, würden 44 Prozent der Befragten dieser Empfehlung folgen, 48 Prozent „wahrscheinlich“. Sieben Prozent eher nicht bzw. auf keinen Fall. Für die Erhebung befragte Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 12. bis 15. Juni 2020 insgesamt 1.002 Personen.

Gesundheitsminister wünscht sich „ein Stück Corona-Patriotismus“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Bundesbürgern hat aus Anlass der Vorstellung der Corona-App eine positive Zwischenbilanz für den deutschen Kampf gegen die Pandemie gezogen: „Wir Deutsche können demütig, dankbar und stolz sein, wie gut wir gemeinsam durch diese Lage gekommen sind“, sagte Spahn am Dienstag der „Bild“. Man dürfe sich über das Erreichte freuen. „Ein Stück Corona-Patriotismus würde ich mir manchmal wünschen“, sagte der CDU-Politiker.

Die niedrigen Fall-Zahlen seien auf das umsichtige Verhalten der Bürger zurückzuführen. „Ich habe schon ziemlich lange keinem mehr die Hand gegeben, das geht glaube ich vielen Bürgern so“, sagte der Gesundheitsminister der „Bild“. Er warnte in diesem Zusammenhang vor nachlassender Vorsicht. „Wo man es dem Virus leicht macht, ist es auch ganz schnell wieder da.“

Autor: dts