Berlin | Immer mehr Deutsche verlieren durch die Coronakrise Geld.

Im November meldeten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer weniger Einkommen, so eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Das WSI befragte dafür zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6.000 Arbeitnehmer.

Der Anteil jener, die durch Corona Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm seit Juni um acht Prozentpunkte zu. Dabei verlieren Menschen mit wenig Geld besonders häufig: Es trifft jeden zweiten, der normalerweise bis zu 1.500 Euro Nettoeinkommen im Monat hat – aber nur jeden dritten mit 2.000 Euro und mehr. Wer Einbußen hat, büßt besonders viel ein, wenn er schon zuvor wenig verdiente.

So erlebt jeder zweite Arbeitnehmer mit bis zu 1.500 Euro netto im Monat in seinem Haushalt Einbußen von mehr als einem Viertel. Bei den Mehrverdienern sind es nur halb so viele. „Die Pandemie verstärkt soziale Schlagseiten“, so WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch.

Parallel zu den Einkommensverlusten sinkt die Zustimmung mit dem Krisenmanagement der Regierung. Zeigten sich vor einem halben Jahr noch zwei Drittel zufrieden, waren es im November nur noch 55 Prozent. Die Corona-Skeptiker mit ihren Verschwörungsmythen profitieren davon aber nicht.

So konnten sich beispielsweise im November nur noch 28 Prozent der Befragten vorstellen, dass Eliten die Pandemie benutzen, um Interessen der Reichen und Mächtigen durchzusetzen. Im Juni waren es noch 40 Prozent. Dieser Rückgang dürfte laut den WSI-Forschern damit zusammenhängen, dass mehr Bürger die Pandemie ernst nehmen, seit Infektionen und Todesfälle ab Herbst deutlich stiegen. 70 Prozent der Befragten machen sich aktuell Sorgen um ihre Gesundheit, zwölf Prozentpunkte mehr als im Sommer. 95 Prozent der im November Befragten gaben an, sich an die Hygieneregeln zu halten und Maske zu tragen. 86 Prozent reagieren wütend, wenn sich andere Menschen nicht an Corona-Sicherheitsvorkehrungen halten.

Autor: dts