Berlin | Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland werden mit Falschnachrichten konfrontiert.

Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Befragungsinstituts Infratest für die Vodafone Stiftung Deutschland, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach werden drei Viertel (76 Prozent) der 14- bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche mit Falschnachrichten online oder in den sozialen Medien konfrontiert – das sind 50 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.

Zudem hat sich die Zahl derjenigen, die mehrmals täglich auf Falschnachrichten stoßen, seit dem letzten Jahr fast verdoppelt (21 Prozent gegenüber 12 Prozent). Um Falschnachrichten kompetenter zu begegnen, fordert die große Mehrheit Jugendlicher und junger Erwachsener (85 Prozent), das Thema Desinformation verpflichtend in den Lehrplan an Schulen aufzunehmen. Probleme gibt es laut Studie weiterhin bei der Kompetenz im Umgang mit Desinformation.

Ein Drittel (34 Prozent) der jungen Menschen traut sich nicht zu, Falschnachrichten als solche zu erkennen. Unter denen mit formal niedrigem Bildungshintergrund sind es 39 Prozent – zehn Prozent mehr als bei jungen Menschen mit einem formal hohen Bildungshintergrund (29 Prozent). Bildungseinrichtungen erfüllen ihre Aufgabe hier insgesamt unzureichend: Nur bei 30 Prozent der jungen Menschen in Deutschland sind Falschnachrichten ein Thema für den Unterricht.

Für die Umfrage wurden vom 11. bis zum 28. September 2.064 Personen im Alter von 14 bis 24 Jahren befragt.

Autor: dts