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Jedes siebte Kind in Deutschland von Armut bedroht
Wiesbaden | Bereits vor Ausbruch der Coronakrise ist in Deutschland nahezu jedes siebte Kind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht gewesen. Dieser Anteil war mit 15,0 Prozent (2,1 Millionen) der unter 18-Jährigen im Jahr 2019 aber niedriger als in den Jahren zuvor, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstagmorgen mit. Im Jahr 2018 waren noch 17,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen einem Risiko für Armut und soziale Ausgrenzung ausgesetzt, 2010 waren es 21,7 Prozent.
Am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Kinderrechtskonvention, die Minderjährigen in 54 Artikeln grundlegende Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte zusichert. In den Artikeln 26 und 27 ist beispielsweise das Recht auf Leistungen der sozialen Sicherheit und angemessene Lebensbedingungen verankert. Im Vergleich mit anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist das Risiko für Armut und soziale Ausgrenzung für unter 18-Jährige in Deutschland mit 15 Prozent relativ gering, so die Statistiker.
Im vergangenen Jahr war der Anteil nur in Slowenien (11,7 Prozent), Tschechien (13,0 Prozent), Dänemark (13,2 Prozent) und Finnland (14,3 Prozent) niedriger. Im Durchschnitt der EU-27 war nahezu jedes vierte Kind einem Armutsrisiko ausgesetzt (22,5 Prozent). Am höchsten war deren Anteil in den südeuropäischen Staaten Rumänien (35,8 Prozent), Bulgarien (33,9 Prozent), Italien (30,6 Prozent im Jahr 2018), Griechenland (30,5 Prozent) und Spanien (30,3 Prozent).
Die UN-Kinderrechtskonvention sichert Minderjährigen auch das Recht auf Schutz vor Gewalt, Misshandlung, Verwahrlosung und Missbrauch zu (Artikel 19 und 34). In Deutschland werden die Jugendämter in ihrer Schutzfunktion jedes Jahr tausendfach aktiv, weil dieses Recht angegriffen wird – mit zuletzt steigender Tendenz. Allein im vergangenen Jahr wurde bei 55.500 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt, pro Tag entsprach das im Schnitt 152 betroffenen Jungen und Mädchen.
Gründe dafür waren Vernachlässigung, wie in 58 Prozent der Fälle, psychische (32 Prozent) oder physische Misshandlungen (27 Prozent) sowie sexuelle Gewalt (fünf Prozent), teilte Destatis mit. Insgesamt gab es zehn Prozent mehr Fälle als im Jahr zuvor. Bereits von 2017 auf 2018 hatte sich die Zahl der betroffenen Kinder deutlich erhöht – um ebenfalls zehn Prozent.
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