Berlin | aktualisiert | In Berlin, Hamburg und Leipzig sind am 1. Mai wie auch in den letzten Jahren wieder viele Linke zum Protest auf die Straße gegangen – trotz weitgehenden Demo-Verboten und Corona-Beschränkungen. Einzelne Kundgebungen waren auch unter strengen Auflagen genehmigt worden, so unter anderem ein Autokorso in Berlin. Berlins Innensenator Andreas Geisel sprach kurz vor 20 Uhr von einem „bislang friedlichen 1. Mai“.

In Kreuzberg sei allerdings die geballte Unvernunft, weil so viele Menschen auf den Straßen unterwegs seien. Dort kam zwischenzeitlich regelrecht Feierstimmung auf, neben Linksautonomen waren auch viele Schaulustige dicht gedrängt mit Getränken unterwegs. Die Polizei wollte dort nach eigenen Angaben ⁩ verhindern, dass sich Demozüge bilden.

Am Görlitzer Bahnhof wurden Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen, ein Mann wurde vorsätzlich festgenommen, der die Beamten mit einem Laserpointer geblendet haben soll. „Kreuzberger Nächte können lang werden“, twitterte die Initiative „Revolutionärer 1. Mai Berlin“. In Hamburg löste die Polizei eine Demo auf der Reeperbahn mit mehreren Hundert Teilnehmern auf.

Nach Mai-Krawallen in Berlin: 25 Personen kommen vor Haftrichter

Nach den Krawallen in Berlin kommen fast zwei Dutzend Personen am Samstag vor den Haftrichter. „Wegen gewalttätiger Ausschreitungen vom 1. Mai wird heute über die Vorführung von 25 vorläufig festgenommenen Beschuldigten zum Erlass von Haftbefehlen entschieden“, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Morgen mit. Unter den Festgenommenen sollen auch mehrere Tatverdächtige wegen eines Angriffs auf ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung „Heute Show“ sein.
Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Nach Angaben der Polizei gab es insbesondere im Bezirk Kreuzberg in der Nacht auch Flaschen- und Steinwürfe auf Polizisten. Dabei seien mehrere Einsatzkräfte verletzt worden, hieß es.

Die Ausschreitungen zum 1. Mai haben in Berlin Tradition. Mancherorts hatten sich am Freitagabend trotz Corona-Regeln auch hunderte Schaulustige dicht gedrängt.

Autor: dts | Foto: Jannis Tobias Werner/Shutterstock..com
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