Berlin | Wissenschaftler der Universität Hamburg und das Deutsche Krebsforschungszentrum haben Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner aufgefordert, gegen die aktuelle Marlboro-Werbekampagne des Zigarettenherstellers Philip Morris vorzugehen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Die Werbeanzeigen unter dem Motto „Maybe“ (zu Deutsch: „Vielleicht“) verstoßen nach Ansicht der Experten gegen das Tabakgesetz.

„Die Art und Aufmachung der Kampagne ist besonders geeignet, Jugendliche und Heranwachsende zum Rauchen zu veranlassen, und damit rechtswidrig“, kritisiert Tobias Effertz von der Universität Hamburg. Die Motive zeigen unter anderem einen coolen Typen mit Gitarre oder eine lachende junge Frau, deren Haar im Fahrtwind weht, kombiniert mit Slogans wie „Maybe never wrote a song“ oder „Maybe never feels free“. Darunter steht dann schlicht „Be“ mit einem Pfeil auf die Marlboro-Schachtel.

Damit werde suggeriert, ohne Zigaretten sei man ein „zögerlicher Maybe“. Wer zum Glimmstängel greife, verkörpere Coolness, Attraktivität oder Rebellentum, so die Kritik. Im Verbraucherschutzministerium hieß es auf Anfrage, man warte auf die Einschätzung der Länder, die zuständig seien. Man wisse aber schon jetzt, dass einige Landesbehörden die Kampagne für rechtswidrig hielten.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto