Göttingenn | Der Transplantationsskandal an der Göttinger Universitätsklinik hat offenbar ein viel größeres Ausmaß als bislang bekannt. Einem Zeitungsbericht zufolge fälschten Mediziner dort Krankenakten, um ausgewählten Patienten eine Spenderleber zu verschaffen. Es gehe um mehr als zwei Dutzend Fälle.

Im Juni waren Vorwürfe gegen einen früheren Oberarzt am Klinikum bekannt geworden. Er soll 2011 einen ausländischen Patienten gegen eine hohe Geldzahlung bei einer Lebertransplantation bevorzugt haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den Mediziner sowie gegen den Patienten wegen Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung. Auch gegen zwei Mitarbeiter eines Unternehmens für medizinische Dienstleistungen aus Nordrhein-Westfalen wird in dem Zusammenhang ermittelt.

Autor: dadp