Hanau | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat bei der Trauerfeier zum Anschlag in Hanau vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Man solle nicht denen „auf den Leim“ gehen, die die Gesellschaft versuchten zu spalten „mit dem simplen Schema von `wir` gegen `die`“, sagte der Bundespräsident am Mittwoch in Hanau laut vorab verbreitetem Redetext.

Weiter führte er aus: „Für einige der Opfer mag ihre Herkunft bedeutsam gewesen sein, für andere weniger. Längst ist die Realität in unserem Land vielfältiger geworden.“ Als Bundespräsident habe er eine klare Botschaft: „Jeder Mensch, der in unserem gemeinsamen Land lebt, muss in Sicherheit und Frieden leben können. Unser Staat hat die Pflicht, dieses Recht zu schützen.“

Dafür müsse dieser alles tun. „Diese Verantwortung tragen zuallererst die Institutionen unseres Landes, diese Verantwortung tragen die Frauen und Männer an der Spitze. Und diese Verantwortung tragen wir alle.“

Man sei gefordert, zusammenzustehen gegen Hass und Hetze, gegen Terror und Gewalt. „Daran werden wir gemessen“, so Steinmeier. Zu dem zentralen Gedenkakt waren am Abend in Hanau unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), der aktuelle Bundesratspräsident Dietmar Woidke und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet worden.

Bei dem Anschlag am 19. Februar hatte der Täter neun Personen in und vor zwei Shishabars und auf der Fahrt zwischen beiden Orten erschossen. Später wurden er und seine Mutter in der Wohnung seiner Eltern tot aufgefunden.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto