Köln | aktualisiert | In Deutschland grassiert die Corona-Pandemie und dazu viele Zahlen. Diese weichen nicht nur ein wenig, sondern teilweise gravierend voneinander ab. Eine Übersicht wie unterschiedlich diese Zahlen sind.

Mit Stand heute, 21. März, 11:30 Uhr meldet das NRW-Gesundheitsministerium auf seiner Homepage 6.740 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus in NRW. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin meldet aktuell mit Stand 21. März 0:00 Uhr 3.542 Fälle. Das ist eine Abweichung von 3.198 Fällen. Damit meldet NRW fast doppelt so viele bestätigte Infizierte. Zwar schreibt das Ministerium, dass die Zahlen zwischen Ministerium und RKI aufgrund der Meldewege des Infektionsschutzgesetzes abweichen könnten, aber diese Abweichung erscheint doch sehr hoch.

Es gibt auch Abweichungen in NRW. So weist das Gesundheitsministerium des Landes NRW für Köln mit Stand 21. März, 11:30 Uhr 629 bestätigte Infizierte. Die Stadt Köln gibt täglich die Infiziertenzahl per Pressemitteilung und auf Ihren eigenen Plattformen bekannt, immer mit dem Stand 16:00 Uhr. Dort gab sie die Zahl der bestätigten Infizierten mit 679 an. Das Landesministerium meldet am nächsten Tag aber 50 weniger.

Und das RKI wiederum meldet mit Stand 21. März 0:00 Uhr, dass die Steigerung mit neuen Infektionen in NRW nur bei +45 Menschen lag. Aber alleine Köln meldet vom 19. auf den 20. März 93 Fälle von Neuinfektionen. Hier äußerte sich das RKI mittlerweile auf eine Anfrage dieser Internetzeitung, dass es bei der Übermittlung der Daten aus NRW und Hamburg zu einer technischen Störung kam und daher diese Zahlen korrigiert werden müssten.

Es handelt sich bei diesen Zahlen um öffentlich bekannt gegebene Zahlen der Behörden. Zudem weichen die Zahlen, auch die des RKI, von den Zahlen der John-Hopkins-University ab. So zeigt die aktuelle Tracking Map für Deutschland 20.142 bestätigte Infektionsfälle, 70 Tote und 180 Menschen, die wieder gesund geworden sind. Das RKI meldete mit Stand 21. März 0:00 Uhr 16.662 bestätigte Fälle und 46 Tote.

Die Regierung, Verwaltungen und Regierungsbehörden müssen sich hier fragen lassen, warum sie – in Zeiten der Digitalisierung – so unterschiedliche Daten zur Verfügung stellen, mit unterschiedlichen Zeitstempeln und Erfassungssystemen. NRW-Gesundheitsminister Laumann verwahrte sich in einem Presse-Briefing der NRW Landesregierung etwa gegen die Erfassung von Daten der Genesenen. Auch diese Zahl wäre wichtig, um die Corona-Pandemie richtig einzuschätzen. Und noch eine Frage stellt sich: Wie können Städte, Kommunen, Landes- und Bundesregierung die Lage überhaupt korrekt einschätzen, wenn derart unterschiedliche Zahlen kursieren?

Autor: Von Redaktion