Düsseldorf | Die Evangelische Kirche im Rheinlad ruft ihre Kirchengemeinden dazu auf, an einem Dialog mit den Moscheenvereinen des Bundesverbands der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) festzuhalten. Zugleich forderte die Kirche die DITB dazu auf, sich von der türkischen Religionsbehörde zu trennen. Dies verkündete die Kirche nach einem Gespräch mit Vertretern der DITIB in Düsseldorf.

Vertreter von rheinischer Kirche und DITIB trafen sich im Landeskirchenamt Düsseldorf. Im Nachgang ruft die Evangelische Kirche im Rheinland nun ihre Kirchengemeinden dazu auf, an einem Dialog mit den Moscheevereinen der DITIB und Begegnungen vor Ort festzuhalten. „Die Evangelische Kirche im Rheinland unterhält zur DITIB seit langem und zum Teil gute Kontakte. Wir müssen allerdings auch feststellen, dass wir in der gegenwärtigen Entwicklung eine große Belastung für das wechselseitige und bislang kooperative Verhältnis sehen“, sagte Präses Manfred Rekowski. Grundsätzlich erwarte die rheinische Kirche eine strukturelle Trennung der DITIB von der türkischen Religionsbehörde DIYANET. Im Gespräch habe Vizepräsident Dr. Johann Weusmann darauf hingewiesen, dass die Eigenständigkeit der Religionsgemeinschaften von staatlichen Stellen ein zentraler Grundsatz des deutschen Religionsverfassungsrechts sei. Das betreffe auch die Gestaltung der religiösen und theologischen Ausrichtung. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die türkische Religionsbehörde DIYANET, und damit der türkische Staat, bei den internen Angelegenheiten der DITIB mitreden und über die inhaltliche Richtung mitbestimmen darf“, sagte Weusmann. Die DITIB wertete das Gespräch als einen ein „offenen freundschaftlichen und solidarischen Intensiv-Austausch“, so heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Zu der Aufforderung, sich von dem türkisch Staat unabhängig zu machen, äußerte sich die DITIB jedoch nicht.

An dem Treffen nahmen von Seiten der Evangelischen Kirche im Rheinland Präses Manfred Rekowski, Vizepräsident Dr. Johann Weusmann, Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Kirchenrat Rafael Nikodemus und Pastorin Dr. Beate Sträter teil. DITIB war vertreten durch Generalsekretär Dr. Bekir Alboga und Mehmet Günet. Rheinische Kirche und DITIB haben ein weiteres Treffen vereinbart.

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Autor: co
Foto: DITIB-Moschee in Köln-Ehrenfeld