Karlsruhe | Die Anschlagspläne der beiden Männer, die Ende Januar in Schleswig-Holstein festgenommen wurden, waren offenbar grausamer als bekannt. Laut Generalbundesanwalt wollten der Iraker Shahin F. und sein Cousin Hersh F. eine Bombe zünden und dann mit einer Pistole auf Überlebende schießen. Die Ermittler hörten mit, wie einer der Verdächtigen sagte, nur „mindestens 100 Tote“ würden ihn zufriedenstellen, berichtet an diesem Wochenende der „Spiegel“.

Zudem sollen die Iraker davon gesprochen haben, einen Treueeid auf den IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ablegen zu wollen. Einen Sprengversuch mit Schwarzpulver aus Böllern nahmen sie mit dem Handy auf, vom Ergebnis sollen sie aber enttäuscht gewesen sein. Deshalb hätten sie erwogen, den Sprengsatz mit Nägeln zu versehen oder eine Autobombe zu bauen.

Der Verfassungsschutz hatte bereits im Dezember mitbekommen, dass die beiden sich in einem Haushaltswarengeschäft nach Schnellkochtöpfen erkundigten. Solche Töpfe wurden beim Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 eingesetzt, um die Sprengkraft der Bomben zu erhöhen. Die beiden Iraker bestritten in den Vernehmungen, die Terrorpläne ernst gemeint zu haben.

In der Nacht vor der Festnahme sei ihm klar geworden, dass der wahre Islam ein friedlicher sei, behauptete einer der Männer.

Autor: dts