Hannover | Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat wegen der Corona-Epidemie alle Bürger aus Nordrhein-Westfalen dazu aufgerufen, an Ostern nicht nach Niedersachsen zu reisen. 

„Wir freuen uns normalerweise sehr über Gäste aus Nordrhein-Westfalen“, sagte Weil der „Rheinischen Post“. In diesem Jahr aber müsse man sie „leider bitten, an Ostern zu Hause zu bleiben“, so der SPD-Politiker weiter. Auch die in Niedersachsen lebenden Menschen seien aufgefordert, soweit wie möglich zu Hause zu bleiben und ihre Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. „Genau darum bitten wir auch unsere Nachbarn im Westen“, sagte Weil.

Er kündigte für Ostern an, weitere „touristische Hotspots im Land für alle Gäste“ zu sperren, nachdem die ostfriesischen Inseln bereits länger tabu sind. Ob dort das diesjährige Sommergeschäft wie geplant verlaufen kann, ist ungewiss. „Unser Wunsch ist es natürlich, dass die Sommersaison irgendwann starten kann, aber versprechen kann ich das nicht“, so der niedersächsische Ministerpräsident weiter. Man müsse „jetzt erst einmal beobachten, wie das Infektionsgeschehen sich weiter entwickeln wird und ob unsere Krankenhäuser mit den befürchteten größeren Patientenzahlen klarkommen werden“.

Zu möglichen Lockerungen der Maßnahmen gegen die Coronakrise sagte der SPD-Politiker: „Wir werden sicher nicht zeitnah Geschäfte und Restaurants gleichzeitig wieder öffnen können.“ Nach Ostern werde man sehr umsichtig über etwaige Lockerungen diskutieren. Dabei mahnte der niedersächsische Ministerpräsident ein Zusammenspiel aller Bundesländer an. Mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) verstehe er sich gut. „Einig sind wir uns übrigens auch darin, dass es klug wäre, wenn alle weiteren Entscheidungen zu gegebener Zeit einvernehmlich zwischen den Ländern aufeinander abgestimmt erfolgen würden – und zwar ohne Alleingänge“, sagte Weil der „Rheinischen Post“.

Autor: dts
Foto: Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Internationalen Mühlenmuseums in Gifhorn.