Berlin | Der Armutsforscher Georg Cremer, bis 2017 Generalsekretär des Caritasverbandes, spricht sich für eine Erhöhung des Hartz-IV-Satzes aus. Er halte eine Anhebung um monatlich 80 Euro für „sinnvoll“, so Cremer, der Volkswirtschaft an der Universität Freiburg lehrt, in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Hartz-IV-Satz sei mit 416 Euro – plus Wohnkosten – „sehr knapp bemessen“, erklärte Cremer.

Dies sei unter anderem durch die Art der Berechnung zu erklären, bei der ermittelt wird, wie viel Geld Haushalte ausgeben, deren Einkommen gerade so hoch ist, dass sie ohne Grundsicherung auskommen. Von dieser Summe werden Ausgaben für Güter abgezogen, die als nicht notwendig für das Existenzminimum erachtet werden, etwa Tabak und Alkohol. Dies sei problematisch, so Cremer.

„Hinzu kommt: Die Kosten für Strom sind nicht auskömmlich berechnet – und in der Vergleichsgruppe sind Menschen enthalten, die eigentlich Sozialleistungen beantragen könnten, das aber nicht tun. Das zieht den Regelsatz nach unten.“

Autor: dts