Berlin | Beamte des Landeskriminalamts Berlin haben ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen. Der 31-jährige irakische Staatsangehörige sei dringend verdächtig, Kriegsverbrechen begangen zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag mit. Der Beschuldigte soll sich spätestens im Juni 2014 im irakischen Mossul dem IS angeschlossen und gemeinsam mit weiteren IS-Mitgliedern in seiner Nachbarschaft zwei Schiitinnen getötet haben.

Im Oktober 2014 habe sich der 31-Jährige an der Hinrichtung eines vom „IS“ gefangen genommenen irakischen Offiziers beteiligt. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Terrororganisation habe er den Gefangenen zu dessen Hinrichtungsort geführt und ihn während der Hinrichtung bewacht. Daneben habe der Beschuldigte Waffen der irakischen Polizei und der Armee in seinen Besitz gebracht und sie anschließend an den IS weitergegeben.

Zudem habe er für die Terrororganisation Gelder unter anderem von Ladenbesitzern erpresst. Am 31. Juli 2015 reiste der 31-Jährige laut Bundesanwaltschaft nach Deutschland ein. Hier angekommen habe er versucht, zwei Landsleute für den IS anzuwerben.

Einen weiteren habe zu einem Selbstmordattentat zu überreden versucht. Dem Beschuldigten sei bereit am Montag der Haftbefehl eröffnet worden, er befinde sich nun in Untersuchungshaft.

Autor: dts