Berlin | Die Familienkassen wollen vom kommenden Jahr an in allen deutschen Großstädten nach Betrugsfällen mit Kindergeld fahnden. Mithilfe spezieller Computerprogramme und in Kooperation mit dem Zoll, Schulämtern, den Einwohnermeldeämtern, Steuerbehörden sowie ausländischen Sozialämtern sollen Familien aufgespürt werden, die etwa mit gefälschten ausländischen Geburtsurkunden oder Pässen staatliche Leistungen für nicht existente Kinder kassieren. Das berichtet der „Spiegel“.

In Wuppertal und Düsseldorf seien kürzlich bei der Kontrolle von 100 Verdachtsfällen 40 ungerechtfertigte Anträge gefunden worden, sagte Karsten Bunk, Leiter der Familienkasse bei der Bundesagentur für Arbeit. Dadurch wurden rund 400.000 Euro Kindergeld zu Unrecht ausgezahlt. Die Zahlen seien zwar nicht repräsentativ, böten jedoch Anlass, die Kontrollen nun auf die gesamte Republik auszuweiten, so Bunk, beginnend in Hamburg und Bremen.

Ab 2019 sollen dann in allen 14 regionalen Familienkassen in Deutschland je zwei Beschäftigte ausschließlich nach Missbrauchsfällen fahnden. Bunk fordert, die Datenschutzregelungen für den Informationsaustausch zwischen den betroffenen Behörden zu lockern.

Autor: dts