Mannheim | Junge Asylbewerber, die nach Deutschland gekommen sind, verfügen im Durchschnitt über eine bessere Schulbildung als Gleichaltrige in ihrer Heimat. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), über die der „Mannheimer Morgen“ in seiner Mittwochausgabe berichtet. Die in Flüchtlingsunterkünften in Baden-Württemberg befragten 203 männlichen Asylbewerber aus Nahost und Afrika besuchten im Durchschnitt rund 1,6 Jahre länger die Schule als die Gleichaltrigen, 16 Prozent brachten es insgesamt sogar auf zwölf Jahre.

Im Vergleich mit jungen Deutschen fehlen den im Durchschnitt knapp 25 Jahre alten Asylbewerbern aus Syrien, Afghanistan und Gambia laut Studie allerdings fünf Bildungsjahre. „Nicht jeder Asylbewerber wird deshalb auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können“, sagte Martin Lange vom ZEW, der einer der zwei Autoren der Studie ist. Die Asylbewerber mit höherem Bildungsniveau dürften aus eher wohlhabenden Haushalten stammen.

Denn auch ihre Eltern verfügen der Untersuchung der Mannheimer Forscher zufolge über eine um 38 Prozent höhere Schulbildung – das entspricht 1,7 Jahren – als Gleichaltrige in den Heimatländern.

Autor: dts