Berlin | Im sogenannten Gefriertruhen-Mord ist der Angeklagte Josef S. zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht stellte zugleich die besondere Schwere der Schuld fest. Josef S. soll um die Jahreswende 2006/2007 den damals 80-jährigen Witwer Heinz N. in seiner Wohnung im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg getötet und über Jahre in dessen eigener Gefriertruhe aufbewahrt haben.

Rund zehn Jahre lang kassierte der Mann daraufhin die Rente des Witwers in Höhe von etwa 2.000 Euro im Monat und hielt die Wohnung des Toten regelmäßig in Schuss. Er war nur wegen eines misstrauischen Nachbars aufgeflogen. Der fühlte sich von einem Geruch gestört, den außer ihm aber niemand wahrnahm.

Weil der Nachbar jahrelang immer wieder deswegen die Notrufnummer 110 gewählt hatte, war er sogar von der Polizei verwarnt worden. Nur mit einem Trick lockte er die Beamten schließlich in die Wohnung. Der Angeklagte gab zwar zu, die Leiche in der Kühltruhe versteckt zu haben, um mit der Rente seine Spielsucht zu finanzieren – einen Mord stritt er jedoch ab.

Autor: dts