Düsseldorf | Mit dem gewaltsamen Tod einer Prostituierten in einem Luxushotel befasst sich ab morgen (17. Juli, 9.00 Uhr) das Landgericht Düsseldorf. Ein 41-jähriger Unternehmer aus Dormagen ist wegen Totschlags angeklagt. Er soll die 25-Jährige im Januar bei einem Streit in einer Hotelsuite mit 18 Messerstichen getötet haben. Der Mann bestreitet die Tat.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Angeklagte in die junge Rumänin verliebt hatte. Er soll ihr versprochen haben, sie aus dem Rotlichtmilieu heraus zu holen, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Unter anderem soll der Geschäftsmann ihr bis zu eine halbe Million Euro versprochen haben. Da der 41-Jährige so viel Geld in Wirklichkeit jedoch gar nicht hatte, soll es in der Tatnacht in einer Suite des Hotels zum tödlichen Streit gekommen sein.

Angeklagter spricht von Tat im Mafiamilieu

Der Angeklagte dagegen behauptet, die Tat nicht begangen zu haben. Er habe in der Tatnacht kurz die Suite verlassen und bei seiner Rückkehr den wahren Täter überrascht. Es habe sich um einen Auftragsmörder der Russen- oder Rumänenmafia gehandelt. Der Mann trug nach Aussage des 41-Jährigen ein auffälliges Tattoo am Hals. Die Staatsanwaltschaft hält den Angeklagten jedoch aufgrund der Spurenlage für überführt. Der von ihm beschriebene Unbekannte sei weder von Zeugen gesehen noch von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

Der Mord im Luxushotel hatte Anfang des Jahres bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil der Angeklagte nach der Tat zunächst in die Türkei geflüchtet war. Von hier aus hatte er die Presse mit E-Mails versorgt und das Tötungsdelikt bestritten. Später kehrte er dann nach Deutschland zurück und ließ sich hier widerstandslos festnehmen. Für den Prozess hat das Landgericht Düsseldorf rund 20 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll im September verkündet werden. Dem Angeklagten drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

Autor: Marc Pesch/ dapd | Foto: hugo Berties/ fotolia