Köln | Trotz der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Restaurantschließungen im letzten Jahr hat der Guide Michelin auch in diesem Jahr seine legendären Restaurant-Sterne verteilt. Mit zwei neuen, und nunmehr insgesamt elf 1-Sterne-Restaurants darf sich Köln als die Gastro-Hauptstadt in Nordrhein-Westfalen fühlen.

Zu den deutschlandweit 25 neuen 1-Stern-Restaurants des Guide Michelin 2021 gehören auch zwei Restaurants in Köln: „La Cuisine Rademacher“ in Köln-Dellbrück und „Pottkind“ in der Kölner Südstadt.

Zu „La Cuisine Rademacher“ in Köln-Dellbrück schreiben die Michelin-Tester: „Die Gegend hier ist zwar nicht die attraktivste und das Zentrum von Köln ist auch nicht gerade um die Ecke, dennoch ist ein Besuch absolut lohnenswert. In einem äußerlich eher unauffälligen Eckhaus leitet ein junges engagiertes Team dieses sympathische Restaurant in trendig-schickem Bistrostil. Nach Stationen in Top-Adressen (u. a. „Waldhotel Sonnora“ in Dreis-Wittlich und „Wein am Rhein“ in Köln) beweist Küchenchef Marlon Rademacher nun im eigenen Restaurant, dass er sein Handwerk versteht. Sein Stil: klassische Basis gepaart mit wohldosierten modernen Akzenten.“

Küchenchef Marlon Rademacher, der bereits im Alter von 23 Jahren den Sprung in die gastronomische Selbstständigkeit wagte, erklärt seine Koch-Philosophie so: „„Das Wichtigste ist für mich die Qualität und Herkunft der Produkte. Ich fahre früh morgens auf die Wochenmärkte und lasse mir den Fisch aus dem Pariser Fischmarkt in bester Qualität liefern. Bei Fleisch achte ich sehr stark auf die Haltung und Nahrung der Tiere um eine beste Qualität des Grundproduktes zu erhalten.“

Auch das zweite neu-prämierte Restaurant ist im Erscheinungsbild eher unprätentiös. Von ihrem Restaurant sagen die Macher: „Es mag ungewöhnlich klingen, aber wer das Pottkind wirklich erleben will, sitzt bei uns am besten am Tresen. Die Mischung aus Chef´s Table und Theke nennen wir schlicht Chefstheke. Maßangefertigt aus dem Holz einer Roteiche aus dem Kölner Stadtwald bildet Sie das Herzstück des Restaurants und verbindet besten Sitzkomfort mit einzigartigem Blick auf den Arbeitsbereich unserer Köche. Kommunikation mit der Küche ist erwünscht und unvermeidbar. Die Einblicke sind einzigartig und haben die Thekenplätze innerhalb kürzester Zeit zu den beliebtesten im ganzen Restaurant werden lassen.“

Über „Pottkind“, dessen Name eine Anspielung auf die Ruhrgebietsherkunft der beiden Betreiber Enrico Sablotny und Lukas Winkelmann ist, schreiben die Michelin-Tester: „Hier wird modern-kreativ gearbeitet, die Gerichte zeigen interessante Kontraste, sind durchdacht und nicht überladen“. Neugierige Foodies lassen sich (in Nicht-Corona-Zeiten) von dem Carte Blanche genannten Überraschungsmenu mit „stattlichen sechs, vernünftigen fünf oder bescheidenen vier Gängen“ (90€, 75€, 60€) überraschen.

Insgesamt hat Köln nun elf Ein-Sterne-Restaurants, so viel wie keine andere Stadt in Nordrhein-Westfalen. Das „Le Moissonnier“ und „Ox & Klee“ im Zollhafen behalten ihre zwei Sterne. Als bestes italienisches Restaurant in Köln darf sich weiterhin das „Alfredo“ von Roberto Carturan (Tunisstraße 3, 50667 Köln) fühlen.

Das Spitzenrestaurant in der Region bleibt mit drei Michelin-Sternen das „Vendôme“ im Grandhotel Schloss Bensberg in Bergisch-Gladbach unter Küchenchef Joachim Wissler. Es gilt damit als eines der zehn besten Restaurants in Deutschland.

Autor: Von Christoph Mohr