Köln | Seit einem halben Jahr kann sich der Kölner Zoo über Nachwuchs bei den Brüllaffen freuen. Der kleine Geronimo bringt wieder frischen Wind in das Gehege und geht nach der ersten Abnabelung von seiner Mutter Tchona auf Tuchfühlung mit seinem Bruder. Noch ist Vater Boxer der Chef in der Gruppe, das kann aber schon bald durch das charakteristische Brüllen neu verhandelt werden.

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Zuerst noch etwas schüchtern in der Nähe seiner Mutter, tollte Geronimo heute schon bald völlig selbstverständlich durch das Gehege und sprang von Ast zu Ast unter Einsatz seines Greifschwanzes, der auch als „fünfte Hand“ bezeichnet wird. Als sein einjähriger Bruder sich gemütlich in die Seile hängte, nahm Geronimo Kontakt zu ihm auf und tippte ihn immer wieder an, als wolle er ihn zum Spielen animieren. Dieser ließ sich davon aber nur wenig beeindrucken und genoss lieber die Aufmerksamkeit der Besucher, die sich vor den Scheiben versammelten.

Der Kölner Zoo beherbergt und züchtet seit über 10 Jahren rote Brüllaffen in einer Gruppe von aktuell 12 Tieren. Mutter Tchona kam 2003 bereits in der zweiten Generation im Kölner Zoo zur Welt. Vater Boxer ist dagegen 2001 im Dallas WA Zoo geboren und befindet sich seit 2009 in der Gruppe. Seitdem ist er der Chef. Wer diese Position erhält wird durch das charakteristische Brüllen der Männchen ausgehandelt und erkämpft. Durch ihre Größe können die Brüllaffen mit rund 60 cm im ausgewachsenen Zustand wenig beeindrucken – Dafür imponieren sie mit ihrem ohrenbetäubenden Gebrüll. Diesen erzeugen sie mit ihren zu Schallverstärkern ausgebildeten Kehlköpfen, die sie zu den lautesten Affen weltweit macht. Rote Brüllaffen kommen aus dem nördlichen Südamerika und kommen in Ländern wie Venezuela, Ekuador, Peru und Brasilien vor.

Autor: Henriette Hohm
Foto: Geronimo nimmt Kontakt zu seinem Bruder auf