Köln | Neun Tatarische Sandboas (Eryx tataricus) sind im Sommer im Terrarium des Zoos geschlüpft, wie der Kölner Zoo heute mitteilt. Männliche Tiere sollen eine Länge von bis zu 75 Zentimeter erreichen können. Weibliche Tiere können fast doppelt so lang werden. Das Verbreitungsgebiet in freier Wildbahn reicht vom Iran bis in die Mongolei und an die chinesische Grenze. Der Bestand der Tatarischen Sandboa ist vor allem in der Mongolei durch Lebensraumzerstörung gefährdet.

Die neugeborenen Sandboas seien noch zu klein und sensibel, um sie im Schaubereich zu zeigen, erklärt der Kölner Zoo. Sie sollen gerade einmal so groß wie ein Stift sein und verbleiben daher noch eine Weile hinter den Kulissen.


Professor Dr. Thomas Ziegler/Kölner Zoo

Tiere stammen aus Beschlagnahmung

Die im Kölner Zoo gehaltenen Tiere stammen aus einer Beschlagnahmung vom Dezember 2011. Die Behörden sollen damals rund 570 Tiere – darunter Reptilien, Amphibien und Wirbellose – konfisziert haben, erklärt der Kölner Zoo. Die Tiere wurden in zwei Koffern geschmuggelt und sollten dabei illegal in den Europäischen Tierhandel eingeführt werden. Der Kölner Zoo leistete den Behörden Amtshilfe bei der Bestimmung und richtete eine Notquarantäne für die Erstaufnahme ein. Einige Arten konnten nachfolgend an andere Institutionen weitervermittelt werden und andere behielt der Kölner Zoo für den Aufbau von Erhaltungszuchtprogrammen.

Viele Tiere starben nach der Beschlagnahmung

Viele der beschlagnahmten Tiere starben infolge des Transportes (ungeeignete Transportbedingungen, Ausbruch multipler Infektionen durch Stress), erklärt der Kölner Zoo. Von den 58 geschmuggelten Tatarischen Sandboas konnten allerdings die meisten durchgebracht werden. Ein Großteil ist im Terrarium des Kölner Zoos verblieben, wo sie auch in einem Schauterrarium zu sehen sind.

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China Light-Festival

Schlangen spielen eine wichtige Rolle in der chinesischen Mythologie. Auch beim China Light-Festival, das noch bis 6. Januar 2018 im Kölner Zoo stattfindet, sind sie als Leuchtfiguren zu bewundern. Passend dazu freue sich der Zoo aktuell auch über seltenen Nachwuchs in seinem Schlangenbestand.

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Autor: ib | Foto: Professor Dr. Thomas Ziegler/Kölner Zoo