Köln | Südafrikanische Stachelschweine, reinrassig, aus Chester in England und Rotterdam in Holland wohnen ab sofort hinter dem Nashornhaus. Sie müssen keine Angst vor dem Fuchs haben und auch der Kölner Zooausbrecherkönig Gepard sollte sich ihrem Gehege fernhalten, denn Stachelschweine gehören zu den Tieren, die sich am effektivsten verteidigen können. Einem der Stachelschweine können Sie beim Karotten-Fressen im Video am Ende des Artikels zusehen.

Schöne Fotos von den Kölner Stachelschweinen gibt es auf der Report-k.de Facebook-Seite >

So präsentierten heute die Pfleger auch schon ganz stolz die ersten eingesammelten Stacheln und die sind wirklich spitz und halten auch Leopard und Löwe auf Distanz. In Afrika zieren sich damit die Buschmänner mit den grafisch attraktiven Spitzen. Stachelschweine leben monogam. Der Herr Stachelschwein muss beim Akt des Beiwohnens, allerdings auch vorsichtig sein. Das Stachelschweinweibchen bekommt zwischen einem und drei Jungtieren, die über ein Jahr bei der kleinen Familie bleiben. Das Paar verteidigt sein Gebiet auch gemeinsam gegen Eindringlinge. Das Kölner südafrikanische Stachelschweinpaar ist reinrassig und das sei etwas ganz Besonderes sagt der Kölner Zoo. Die Stachelschweine sind nicht gefährdet und bieten den Vorteil, dass sie jeder Zoobesucher sofort erkennt. Wenn es zum Äußersten kommt verteidigen sich die Tiere mit ihren Stacheln die zwischen 30 und lang sind im Rückwärtsgang.

Köln hat jetzt einen „Johnny Cash“

Die Kölner Stachelschweine sind Geschenke des Zoos aus Chester und Rotterdam. Der Stachelschweinmann hat einen besonders wohlklingenden Namen: „Johnny Cash“. Er ist sieben Jahre alt, in Spanien geboren und aus Rotterdam. Die Dame „Annie“ kommt aus Mittelengland und ist zwei Jahre alt. Nach einer Eingewöhnungsphase in ihrem Stall sind sie jetzt auch im Außengelände zu sehen. Es ist die Anlage wo früher die Hippos badeten. Stachelschweine können zwischen 60-80 cm große und 15 kg schwer werden. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch, graben aber schon mal Käferlarven aus der Erde. Dies ist wichtig für viele Sämlinge, die sich im ansonsten harten Boden so festsetzen können. Stachelschweine leben unterirdisch und halten sich tagsüber in ihren Erdhöhlen auf, die sie entweder von Erdferkeln übernehmen oder selbst gebaut haben.

Tödliche Waffen

Rennt ein Stachelschwein rück- oder seitwärts auf den Angreifer zu, sollte der lieber die Flucht antreten. Denn rammt ihm das Tier einen der 30 cm langen Wehrstacheln in den Körper, kann dies zum Tod führen. Denn häufig entzünden sich die Wunden und die Stacheln arbeiten sich selbst weiter in Richtung Körpermitte des Opfers. Am Ende des Schwanzes hat das Stachelschwein hohle becherartige Körperräume, die durch Schütteln das typische laute Rasseln hervorbringen.

Das in Köln jetzt südafrikanische Stachelschweine leben hat eine besondere Bewandtnis. Sie leben geographisch in der gleichen Ecke wie das in Köln gezeigte Spitzmaulnashorn. Da sich die Tiere tagsüber in ihrer Erdhöhle aufhalten, hat man gute Chancen in den späten Nachmittags- und Abendstunden die Tiere zu beobachten.

Autor: Andi Goral