Duisburg | Ein gutes halbes Jahr nach Beginn des islamischen Religionsunterrichts in Nordrhein-Westfalen gibt es nun auch offiziell die dazugehörenden Lehrkräfte. Insgesamt 60 Lehrer erhielten am Montag in der Duisburger Merkez-Moschee ihre Unterrichtserlaubnis, wie das Schulministerium mitteilte. Bislang hatten sie nur mit einer vorläufigen Erlaubnis gearbeitet, damit der islamische Religionsunterricht im vergangenen Sommer starten konnte.

Als erstes Bundesland führte Nordrhein-Westfalen zum Schuljahr 2012/2013 den neuen Unterricht für muslimische Kinder ein – zunächst nur an 33 Grundschulen. Da es anders als bei den christlichen Kirchen in Deutschland noch keine islamischen Religionsgemeinschaften im Sinne des Staatskirchenrechts gibt, wurde ein Beirat gegründet, der bis 2019 als Übergangslösung fungiert. Das achtköpfige Gremium, besetzt mit Experten für islamische Theologie, erteilt Lehrern die Erlaubnis zum Unterrichten und wählt die Lehrpläne sowie Lehrbücher aus.

Insgesamt gibt es etwa 320.000 muslimische Schüler an Rhein und Ruhr. Ab dem kommenden Schuljahr soll der Religionsunterricht auch an weiterführenden Schulen starten. „Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens erhalten so die Möglichkeit, ihre Religion in den Schulen zu leben und sich mit ihr auseinanderzusetzen“, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).

Autor: dapd