Lüdenscheid | Ein brennender Lkw und eine mysteriöse chemische Reaktion in der Kanalisation haben in der Nacht zum Montag für einen Großeinsatz der Feuerwehr in Lüdenscheid gesorgt. Durch den beißenden Qualm wurden etwa 65 Menschen verletzt. Die Ursache für die chemische Reaktion ist derzeit noch unklar, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte.

Laut einem Sprecher der Feuerwehr war der Brand aus bislang ungeklärter Ursache nahe einem Speditionsgelände ausgebrochen. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Durch das in die Kanalisation fließende Löschwasser kam es jedoch zu einer chemischen Reaktion. Es bildete sich giftiger Qualm, der aus der Kanalisation hochstieg. Zahlreiche Anwohner und Einsatzkräfte klagten über Übelkeit und Atemwegsreizungen. Nach Angaben der Feuerwehr wurden etwa 65 Menschen ärztlich versorgt, 25 Personen kamen zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser.

Auch am Nachmittag dauerten die Ermittlungen zur Ursache des Vorfalls an, Spezialkräfte der Feuerwehr Dortmund waren vor Ort. Die Kanalisation wurde gelüftet und durchgespült. Die Stadtverwaltung appellierte an die Anwohner, in ihren Wohnungen zu bleiben sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Wasserhähne sollten für mindestens fünf Minuten aufgedreht werden, damit keine Ausströmungen aus der Kanalisation in die Häuser gelangten.

Wegen des Feuers wurden mehrere Wohnungen und Büros in dem betroffenen Gebiet vorübergehend evakuiert – etwa 120 Menschen mussten die Gebäude räumen, einige kamen in einer Grundschule unter. Die Feuerwehr war mit etwa 200 Kräften im Einsatz.

Autor: dapd | Foto: fotolia