Essen | Nach über 40 Jahren offiziellem Schwimmverbot öffnet in der zweiten Maihälfte in Essen die erste Pilotbadestelle an der Ruhr. Das teilte das Projektbüro „Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017“ am Donnerstag mit. Das Ruhrwasser sei heute so sauber, dass das Baden ab Sommer wieder möglich werde – überwacht von einem eigens entwickelten Frühwarnsystem.

Dieses meldet, wenn beispielsweise nach Starkregen doch mal nicht geschwommen werden kann. Damit sei Essen die erste Stadt in Europa, die den Menschen einen Industriefluss zurückgeben werde, hieß es in der Mitteilung. „Durch die verbesserte Klärtechnik hat die Ruhr heute wieder eine hervorragende Wasserqualität“, sagte Norbert Jardin, Vorstand Technik und Flussgebietsmanagement des Ruhrverbandes.

Seit vielen Jahren gehe die Konzentrationen der organischen Substanzen, der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor zurück und auch die hygienischen Situation habe sich dadurch deutlich verbessert. Infolge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Ruhr durch die Einleitung von Abwässern aus Industrie, Bergbau, Landwirtschaft und Haushalten jahrzehntelang stark belastet. Durch Bevölkerungsanstieg und wachsende Industrieproduktion nahm die Verschmutzung der Ruhr insbesondere im Verlauf des sogenannten „Wirtschaftswunders“ der 1950er Jahre stark zu.

Autor: dts