Berlin | Beim geplanten Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum in Essen gehen Sicherheitsbehörden offenbar davon aus, dass der Auftraggeber ein islamistischer Gefährder aus Oberhausen ist. Laut „Welt“ soll es sich um einen 24-Jährigen handeln, der im April 2015 über die Türkei nach Syrien ausgereist sein soll. Er soll sich vor Ort der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen haben.

Das Landeskriminalamt (LKA) in Nordrhein-Westfalen führt den 24-Jährigen seit Sommer 2015 als Gefährder, schreibt die Zeitung. Demnach soll er über das soziale Netzwerk Facebook mehrere Islamisten für einen Anschlag auf das Essener Einkaufszentrum „Limbecker Platz“ rekrutiert haben. Der Plan sah dem Bericht zufolge vor, drei Selbstmordattentäter einzusetzen, die mit Bomben, versteckt in Rucksäcken, am vergangenen Samstag um 16:30 Uhr zuschlagen sollten.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) war in der vergangenen Woche auf die Internetkommunikation des Oberhausener IS-Terroristen beim Facebook-Messenger aufmerksam geworden, schreibt die „Welt“ weiter. Es sei eine Abfrage zu weiteren Informationen in den USA erfolgt. Das US-Unternehmen Facebook soll laut „Welt“ innerhalb einer Stunde die angefragten Daten übermittelt haben.

Es sei den deutschen Sicherheitsbehörden dennoch nicht gelungen, die mutmaßlichen Attentäter zweifelsfrei zu identifizieren. Wie die „Welt“ weiter berichtet, soll das Bundeskriminalamt (BKA) Ende Februar zuletzt die Daten von mehr als 380 islamistischen Gefährdern an die US-Bundespolizei FBI übermittelt haben. Die Lieferung erfolgte im Zuge eines Abkommens, das im vergangenen Jahr zur verstärkten Terrorismus-Abwehr mit den US-Behörden geschlossen wurde.

Autor: dts