Köln | In Interviews stellen sich die Kölner Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2013 den Lesern von report-k.de vor. Andreas Gärtner kandidiert für die Piraten im Wahlkreis Köln II.

Report-k.de: Die Wahl des Direktmandats ist auch eine persönliche Wahl. Stellen Sie sich unseren Lesern bitte kurz vor. Warum haben Sie sich für eine politische Laufbahn entschieden? Wie bekommen Sie Ihren Beruf und die Politik unter einen Hut? Was reizt Sie am Bundestagsmandat?

Andreas Gärtner: Antrieb für mein politisches Engagement sind unsere Bürgerrechte, für die ich als einer von vielen Mitbürgern eintrete. Ob ein Bundestagsmandat ein Reiz ist? Ich sehe es eher als Notwendigkeit an, dass die Stimme meiner Mitbürger auch im Bundestag vertreten wird und bin als engagierter Demokrat bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Einen großen Konflikt zwischen Beruf und politischem Engagement sehe ich eigentlich nicht. Wenn ich etwa einen Computerkurs in einem Altenheim gebe, so dient auch das der Inklusion und der stärkeren Teilhabe der Kursteilnehmer an unserer Gesellschaft.

Was wollen Sie in Berlin für Schwerpunkte setzen?

Mehr Verwirklichung der Teilhabe an der Politik für die Bürger, damit Bürgerrechte stärker wahrgenommen werden können und vor allem die Bekämpfung ihrer Überwachung durch Institutionen, die sich das Recht anmaßen, die Bürger zu beaufsichtigen.

Was möchten Sie in Berlin für Köln erreichen?

Das Leben in Köln zieht viele Menschen an, denn wir sind eine Stadt, die wächst. Ob im Wohnungs- oder Straßenbau oder auch der sozialen und kulturellen Infrastruktur, wir benötigen auch die Mittel, den Ausbau unserer Stadt diesem Wachstum anpassen zu können.

Viele Kommunen, darunter auch Köln, sind hoch verschuldet. Wie muss die finanzielle Situation der Kommunen verbessert werden und wie wollen Sie sich hier für Köln einbringen?

Wir müssen den Staatshaushalt überprüfen, ob da nicht im Sinne unserer Bürger die falschen Prioritäten gesetzt werden. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet da am meisten gespart wird, wo unsere Bürger die Folgen unmittelbar spüren: an einer schweren Beeinträchtigung ihrer alltäglichen Lebensqualität. Das heißt für Köln, immer wieder darauf hinzuweisen, wie es denn in Wirklichkeit bei uns aussieht, etwa unsere Straßen, wenn wir einfach nicht die Mittel bekommen, sie in Stand zu setzen. Und auch zu zeigen, dass es ja wohl nicht angehen kann, für dringend nötige Sanierungsmaßnahmen beispielsweise den Eintritt in die Schwimmbäder zu erhöhen, so dass ein Großteil unserer Bürger sich einen Besuch gar nicht mehr leisten kann.

Weitere Kandidaten im Wahlkreis Köln II:

Elfi Scho-Antwerpes, SPD: „Köln soll eine starke Stimme in Berlin bekommen“ >>>

Heribert Hirte, CDU: Zwischen Wissenschaft und Politik gibt es manche Berührungspunkte“ >>>

Volker Beck, Grüne: „Wenn man sich richtig reinhängt, kann man viel bewirken“ >>>

Hans H. Stein, FDP: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit“ >>>

Matthias W. Birkwald, Die Linke: „Soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit sollten im Vordergrund stehen“ >>>

Stephan Boyens, AFD: „Ich kann die gegenwärtige europäische Finanzpolitik nicht billigen“ >>>


Jetzt schon notieren: 22. September 2012 ab 17 Uhr report-k.de Live-Ticker zur Bundestagswahl mit starkem Blick und Fokus auf Köln und in Echtzeit allen Daten, Fakten und Stimmen aus Deutschland und NRW.

Autor: Frida Baumgarten | Foto: PR
Foto: Andreas Gärtner, Piraten-Direktkandidat im Wahlkreis Köln II